Jahresberichte

2020.

It is time to draw the line and to sum up a very interesting year 2020. With what was and is going on in this viral world I consider myself as extremely lucky: a few plans had to change a bit but I was able to start almost each and every run (one exception: TTdR100 was cancelled and will be held in 2021) on the 2020 agenda. It was a narrow escape.

We started off where 2019 had ended: in BEL. Visiting Hautes Fagnes in winter is a blast. Reminder to myself: do not do this again.

On track.

In February we had our yearly edition of mAMa. Some said afterwards they got wet feet. But this can´t be true.

mAMa 2020 – for the beauty of it.

Next stop was #3 in the Legends Trail Slam series. It was the Legends Trail himself end of February. Lots of people told me stories about it before – to do it myself was way more intense compared with anything I did so far. Standing there in the pouring rain after 200k and 48h in the race – not able to locate CP4 for more then 10 minutes – this memory is still so present as if it happened yesterday. What a fool I was. How incapable, how destroyed. Leaving CP4 again to face night number 3 and 60 more kilometers without any sleep was probably THE moment of 2020. The turning point. It was a horrible night. It was a long night. It was surreal and half of the things I saw were hallucinations. But I met a few friends along the way – both running in my and in the opposite direction (LT500 course) and I knew somewhere deep down that the reward of going through that would last.

Montane Legends Trail LT250 2020

The recovery from the 261k Legends Trail took a very long time. In the new COVID-19 world running re-started with a few non-sense running challenges and finally, in June, we used a low-viral moment to meet for a group run and post LT discussions: UTDS Legends Edition. Finally some sleep in the Ardennes!

UTDS+2020: finally some rest and sleep.

It was a bit tough to wait for the final decision on whether or not the final run of the Legends Slam series could/would take place. At the end I was one of the lucky ones being able to participate in the physical edition of Another One Bites the Dust 2020. Only 13 runners in a format which was new to me. It was a very special race in multiple ways. At the end the Slam was done.

We did this. Another One Bites the Dust 2020.

September finally offered the chance to have the first long run together with Björn in 2020 – 150k GR Hageland – again in Belgium. It was good to run and walk together again.

150k GR Hageland, September 2020.

The final long run in 2020 was the attempt to finish the self-designed KATE180 run. Due to the new rules only the two of us started together – and DNFed after 100 miles. It was too much at the end. The track seems to be nice and covers a variety of beautiful sceneries. No one ever finished it though but I have the feeling that this may change in 2021.

KATE180 2020 DNF

In total 4 runs of 100 miles and more in 2020 setting the total count in this category to 18.

Shout outs to Björn, Maarten, Marek, Olav, “One-more-loop” Jozef, Mike, Adrian, Stef, Tim and Fanny. We shared moments of 2020 together which will last. Thank you for the pushing, the challenges, the dedication, the nonsense, the support and the company.

Long distance running offered a new level of intensity this year. Not all of it was comfortable – some parts have been horrible and frightening. But it was a great feeling to understand that if I dig deep enough a reward waits at the end of all the suffering.

With all that said – there is one last really sad thing to say about 2020: no coke. Again. When will this end?

No-Coke-2020

2019.

Es ist das Ende. Ein Anruf bei Hansi und raus. Noch den Berg runter zum VP und dann endlich aufgeben. Es war ein heißer erster STUNT100 2019 Tag – den nächsten davon sollte und wollte ich nicht mehr erleben. Von der Nacht ganz zu schweigen. Da ist sie wieder: die Schwäche. Die Ausreden haben das Rennen gemacht – da gibt es nichts zu Beschönigen. Der Tiefpunkt 2019 ist erreicht.

Q1 2019 hatte normal begonnen. 100 km zu und mit dem Vilvo beim NEU im Januar und die 5. Ausgabe der mAMa im Februar sowie als Krönung dieser Vorbereitung das Finish bei der ersten Mittelstrecke 2019 – dem Helipad von Willem.

Helipad 2019
Helipad 2019

Dann der Bruch. Ein extrem mühsames Finish bei den schweren 50 km des Ohm Trail 2019 und das DNF beim STUNT100 2019. Wie abgerissen. Das Laufen wollte nicht so richtig in Gang kommen. Ganz langsam hieß es wieder Fuß zu fassen. Wieder raus gehen und Abenteuer bestehen. Die schöne Tour von Spa nach Aachen durchs Hohe Venn hat sicher dazu beigetragen. Zwar war es schwer und langsam, aber die Sonne ist doch wieder aufgegangen und die Nacht musste weichen. Was ein Wunder uns dort oben erwartete in der Sonne. Die Schönheit war umwerfend an diesem sonnigen Morgen draussen.

For the beauty of it.

Das gab Hoffnung für die zweite Jahreshälfte. Das Restprogramm für 2019 war der absolute Hammer. 3 lange Läufe in 4 Monaten. Und was für welche. Den Auftakt machte der erste Teil der Legends Trail Serie – The Great Escape. 100 Meilen in den Ardennen. Hat die Erwartungen in jedem Fall übertroffen. Matthias und ich haben die wohl längsten Meilen unserer bisherigen Laufhistorien miteinander geteilt. Eine Lektion in Demut – ein guter Test für das Durchhaltevermögen. Wir wollten ums Verrecken nicht aufgeben. Auch bzw. gerade als es sich zog wie Kaugummi und eine Stunde 4.5 km bedeutete – es sollte uns gelingen. Kurz vor knapp in über 35 Stunden. Aber drin. Finish. Punkt.

No Escape.

Next stop: LEO180. Die nächste besondere Herausfoderung. Endlich wieder mit dem VPsucher in den einsamen Weiten Brabants auf Tour. Auch dieses Mal: Ausreden verboten. Den LEO hatten wir noch nie zusammen zu Ende gebracht – jetzt im dritten Jahr sollte es doch endlich klappen. Wir hatten eine gute Zeit dort draußen. Zugige Bushäuschen, eiskalte Restaurantterassen, Regenschirm und Rettungsdecken – alles was das Herz begehrt. Die gefühlt längsten 57 km (9 Stunden und 7 Minuten). Die ganze Welt zusammengestürzt auf 6 Kilometer pro Stunde. Und dann: Finish.

LEO180 2019
We had a good first day @ LEO180 2019

Statt Rest for the wicked nach dem LEO180: Resurrection of the Insane. Gruppenlauf Ende November in Belgien mit M&M. 54 unterhaltsame Kilometer in einer dunklen Winternacht.

German concrete? The Two and a half Germans.

Und danach nur noch zwei Wochen bis zum letzten Wettkampf 2019: Bello Gallico. 100 Legend Trail miles again. Zusammen mit Matthias 100 Meilen durch den Schlamm. Komplizierter als gedacht – wir sind knapp 28 Stunden durch den Unfug gestapft. Aber auch hier: wir sind ins Ziel gekommen.

Bello Gallico 2019

Insgesamt waren es dann knapp 800 DUV-Kilometer dieses Jahr, 200 Kilometer weniger als in 2018. Doch mit den 4 langen gefinishten Läufen ist es eine durchaus nette Bilanz. Es fehlen auch nur noch 120 Kilometer zu dem Jahr mit den meisten Laufkilometern, aber dafür müsste zunächst der Husten zurückgehen. Zur kompletten Statistik gibt es noch einen Beitrag sobald das Jahr komplett rum ist.

Die schönsten Laufmomente waren sicherlich die in Begleitung. Jean ist beim Helipad an die Strecke gekommen – ich hab es auch für ihn durchgezogen. Matthias hat einen extrem starken Kopf – die Möglichkeit vor dem Finish aufzuhören kennt er nicht. Das ist manchmal schon fast nervig aber irgendwie auch ansteckend. Ein Typ mit dem man gut Unfug durchbringen kann. Und natürlich der VPsucher. Weniger gemeinsame Zeit auf den Trails dieses Jahr, aber wir können es noch. Wir sitzen einfach gern zusammen auf Bordsteinkanten, legen uns gern mal in die Büsche, wir haben schon viele Sonnen auf und untergehen sehen, ach, ab und an gehen wir auch gern ne Runde zusammen Joggen.

Habt eine besinnliche Weihnachtszeit und bleibt sportlich – 2020 kommt schnell genug und dann wird gerannt!

This is why – who could resist this beauty?

2018.

Dieses Jahr hat unwahrscheinlich viel Kraft gefordert. Und es ist noch immer nicht ganz geschafft. Es geht dabei weniger um die körperliche Herausforderungen. 2018 war trotz all der gemeinsamen Pfad- und VPsucher Stunden irgendwo ein getrenntes und gespaltenes Jahr. Ende 2017 deutete es sich schon an – die Wege werden sich weniger kreuzen. Sportlich waren wir Ende 2017 meilenweit voneinander entfernt, der LEO2017 war ein irgendwo eine Zäsur. Es war der zweite nicht gemeinsam beendete längere Lauf im zweiten Halbjahr 2017 und damit irgendwie ein ungutes Vorzeichen für 2018.

Nun sind die Gründe warum es in 2018 nicht so funktioniert hat mit dem unbeschwerten Über-die-Trails-Fliegen überaus vielschichtig. Beide haben wir schwer zu kämpfen mit dem endgültigen Abschluss unserer Universitäts-Laufbahnen. Es kann sein, dass wir es beide schaffen – die Daumen müssen noch ein wenig weiter gehalten werden. Zusätzlich dazu haben uns unsere jeweiligen Leben sehr in Atem gehalten und wenig Zeit gelassen und zu guter Letzt wurden wir durch Verletzungen getrennt. Der Pfadsucher für seinen Teil hofft sehr, dass das Jahr ein ermutigendes Ende findet und einige Dinge aus 2018 mit dem Jahreswechsel einer fernen Vergangenheit angehören mögen.

Falschen Eindrücken muss man einen Riegel vorschieben und diese Schilderung lässt 2018 doch etwas zu sehr ernst und negativ erscheinen. Es gab auch einige gute Momente.

Wir haben das Laufjahr aus guter Tradition zu zweit mit dem NordEifelUltra von Stefan begonnen. Da geht nix drüber. Leider haben wir es wie all die Jahre zuvor nicht geschafft die volle Distanz zu absolvieren. 2018 haben wir uns wie 2016 mit zwei der drei Teilstrecken (Hinweg, NEU, Rückweg) begnügt. Leider konnte bei Teil zwei unseres Januar-Bundles (DCURbN) der VPsucher nicht mitmischen. In ganz neuer Besetzung war es doch ein sehr bemerkenswerter und wie immer eindrucksvoller Lauf. Leider wohl auch der allerletzte Lauf auf dieser Strecke – aus mehreren Gründen. Gemeinsam mit der Trail-Familie haben wir dann den schon 4. mAMa zelebriert. Und mit den letzten Streckenänderungen und dem perfekten Streckenzustand könnte diese 2018er Ausgabe das Maß der Dinge gewesen sein.

Das nächste gemeinsame Projekt (Rur 2018) musste dann im März abgebrochen werden. Eine Wiederholung ist zwar noch im Kopf, konnte aber noch nicht angegangen werden. Für den Formaufbau ging es dann für den Pfadsucher zum Heilbronner 24h-Lauf, auch nur mittelmäßig erfolgreich.

Doch die guten Monate waren dann endgültig da. Ein wunderbarer Helipad zu dritt, ein Lauf an der Ruhr an den sich der Pfadsucher noch lange erinnern wird, der dritte Stern beim STUNT100 und der Erftlauf – April bis Juli 2018: es lief. Zwar nicht immer rund, aber zusammen und bis zum bitteren Ende. So weit es zwischendrin auch weg schien.

Im September durften wir Teil des vorletzten PussyRun-Wochenendes sein – ein sehr schönes Erlebnis. Der Oktober stand ganz im Zeichen der verzweifelten Vorbereitung des Pfadsuchers auf den November. Eine extrem eindrucksvolle Vilvo-Premiere und ein schöner Lauf zusammen mit Susanne entlang der überaus abwechslungsreichen Ahrhaben viel Kraft gekostet, aber auch etwas an Selbstvertrauen gebracht. Ja, und dann Anfang November der LEO180 2018. Irgendwie hat es geklappt. Zwar von Gefühlen fast überwältigt, aber doch ins Ziel gerettet.

Und jetzt? Lieber keine Versprechungen und Aussichten auf 2019. Der Laufkalender ist noch komplett leer. Das allein ist außergewöhnlich. Ein paar Läufe werden sich sicher finden – ein paar vage Idee sind da. Halt, wirklich ganz leer? Nein, nicht ganz. Ein Termin steht im Kalender. mAMa wird 5 und damit verdammt schnell größer. Kaum eine Mail verschickt, schon 20 Leute auf der Liste. Wir freuen uns. Und wenn wir ganz dolle nachdenken fallen uns sicher noch ein paar Streckenänderungen ein – soll ja nicht langweilig werden beim 5. Geburtstag!

2017.

Die DUV sagt 838 km für den Pfadsucher, 1063 km für den VPsucher. Der Pfadsucher wird in 2017 insgesamt ca. 3800 km laufen gewesen sein, der VPsucher sicher 1-3k mehr. Die nackten Zahlen können dabei kaum verdeutlichen was alles passiert ist. Wir beide haben in einem Jahr der vielen Umbrüche versucht die Zeit zum Laufen nicht ganz verbauen zu lassen. Beide sind wir umgezogen, beide haben wir versucht die letzten Zuckungen unserer Hochschulzugehörigkeit gehörig auszukosten, letztendlich hat uns 2017 dann auch noch räumlich getrennt. Mit alledem hat 2017 auch für einen Einschnitt in der Lauf-Performance vom Pfadsucher gesorgt – der VPsucher ist unbeirrt und unbeugsam geblieben. Aber die paar Schatten der jüngeren Vergangenheit sollten nicht das trüben was auf der Habenseite steht: Unzählige Stunden auf unzähligen Pfaden.

Das Motto dieses Jahres könnte heißen: so viel investiert, dass oft wenig blieb. Und auch wenn der Rest oft unansehnlich, dreckig und erbärmlich war – ganz geschmolzen sind wir nur selten:

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Wir haben versucht mitzuzählen, aber die Sonne hat einfach nicht aufgehört für uns auf- und unterzugehen – und irgendwann haben wir das Zählen vergessen.

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Verschweigen wollen wir nicht, dass oft auch mal Sand im Getriebe war und der Weg endlos erschien,

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aber dann haben wir uns einfach unsere Freunde eingeladen und es etwas gemütlicher werden lassen:

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Aber auch die Stunden zu zweit kamen in 2017 nicht zu kurz:

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Wir haben uns sehr viel ausgeruht um Kräfte zu sammeln…

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… für die Umsetzung einer unserer besten Ideen bisher: 2 mal 100 Meilen in 9 Tagen …

Danach verlieren sich die Spuren langsam und die Wege sowie das Leistungsvermögen trennten sich mehr und mehr.

Einige schöne Stunden bei einigen sehr schönen Läufen hatten wir dann in der spätern zweiten Jahreshälfte auch noch – zusammen im Ziel angekommen sind wir aber lange nicht mehr. Wir freuen uns auf 2018 – einige Dinge werfen bereits lange Schatten voraus.


2016: 2.16(0)

Liebe Leser*innen,

wir haben alles berichtet was es über dieses Jahr zu berichten gab und Ihr habt es gelesen (oder hoffentlich Eure Zeit mit sinnvolleren Dingen verbracht). Es war ein fantastisches Jahr für uns und das wollen wir gern einfach so stehen lassen. Zu viele Eindrück, zu viele Geschichten und zu viele Momente, um ihnen an dieser Stelle im Einzelnen gerecht werden zu können. Wir möchten keine davon missen. Aufgreifen wollen wir noch einmal unseren verkündeten Abschied aus dem Leistungssport aus dem August dieses Jahres. Er zeigt mit am besten, was uns das Laufen bedeutet, wie wir am liebsten darüber berichten und in welcher Form wir es am liebsten genießen. Auch wenn selbst der aufmerksame Leser, die aufmerksame Leserin vielleicht nicht all unsere Anspielung in vollem Umfang erfassen kann, so stellen wir diesen Artikel an dieser Stelle gern noch einmal in den Mittelpunkt Eurer kritischen Aufmerksamkeit.

Vor einigen Wochen hatte der Pfadsucher schon einen Artikel im Kopf, der, vorausschauend auf  das Jahr 2017, unsere völlige Spontaneität, Ratlosigkeit und Unlust verdeutlichen sollte, es vielen aus der Lauffamilie gleichzutun und das Jahr 2017 (und oft auch schon das Jahr 2018) unter Einhaltung der Anmeldefristen, Anmeldevoraussetzungen und Flug/Urlaubbuchungen laufmäßig komplett durchzuorganisieren. Die Highlights und die Vorbereitungen penibel abgestimmt und die Koffer halb gepackt. Das ist nicht unser Ding. Wir werden bei diesen Veranstaltungen fehlen und den Ruhm und die Ehre an uns vorbeilaufen lassen. So dachten wir zumindest. Dann ist uns in der gemeinsamen Vorausschau aufgefallen, dass wir gar nicht so ganz ohne Plan sind und uns durchaus vorstellen könnten 2017 ein paar Schritte zu gehen. Aber das sind die Sonnenaufgänge und Blogeinträge von Übermorgen.

Ein ganz wenig stolz sind wir auf den mAMa. Auf die zweite Edition 2016 und die kommende dritte in 2017. Es ehrt uns, dass so viele dabei sein möchten. Ihr könnt euch sicher sein wir arbeiten mit Hochdruck daran, es euch Teilnehmern lauftechnisch so schwer wie möglich zu machen, dafür als Entschädigung aber den Tag so schön wie möglich zu gestalten. Wir freuen uns sehr auf Februar. Mit diesem Lauf können wir etwas an Euch zurückgeben und das ist ein tolles Gefühl. Auch wenn uns ein wenig Leid tut, wo ihr dafür durch müsst.

Danken möchten wir noch unseren Liebsten: für die Geduld, die Toleranz und das Verständnis. Wir können Euch die Zeit, die wir laufend verbringen, leider nicht zurückgeben und hoffen das ist ok.

Achja: Lieber Henk, lieber Helmut, liebe TTdR-Crew: DANKE. Das war großes Tennis. Henk, Helmut – der Lauf war besonders für Euch. Wenn Ihr zwei bitte einmal in Euch gehen könntet und uns Eure Inspiration zu dem Jahr 2018 mitteilen würdet… – wir würden uns sehr freuen.

Damit, liebe Leser*innen, sind wir am Ende (angekommen). Strich drunter unter 2016. Wir danken für die Aufmerksamkeit und entschuldigen uns für höchstwahrscheinlich entstandene Unannehmlichkeiten. Zum Auslaufen aus 2016 drehen wir nächstes Wochenende noch die ein oder andere sanfte Runde und melden uns dazu noch kurz. Ansonsten: frohes Fest, besinnliche Tage, guten Hunger, einen guten Rutsch und auf bald!


2015: Der erste Schritt Richtung …

Strich drunter: seit 12 Tagen kein einziger Laufkilometer aufgrund eines hartnäckigen Infekts – Zeit Bilanz für 2015 zu ziehen. Alle Wettkämpfe sind eh rum und das Jahr ist bald vorbei. Es war sehr ereignisreich: der erste 100 km Lauf, der erste 24 h Lauf, der erste selbst veranstaltete Lauf und zahllose geniale Stunden draußen auf den Trails. Die einzelnen Laufberichte und Ergebnisse stehen da sicher für sich und erzählen die Geschichte dieses Jahres besser als ein Zusammenschnitt herausgerissener Eindrücke. Was sicher hängen bleiben wird ist die Freude am Laufen an sich, am besten natürlich in Begleitung von Björn. Das Gefühl sich in den letzten Jahren eine Ausdauer erarbeitet zu haben, die die Länge des Laufs in den Hintergrund treten lässt, die es möglich macht einfach in den Wald hinlaufen zu können und alle verfügbaren Wege einfach mal ausprobieren zu können, ist unbezahlbar. Rucksack auf, Wasser und eine Tüte Chips eingepackt und los. Zusammenfassend kann ich über 2015 sagen: es war sicher der erste gute Schritt in Richtung der längeren Läufe, die in der Zukunft locken. Was aber auch klar wurde: sowohl die Beine, aber vor allem auch der Kopf haben noch viel zu lernen. Während eines Punkt zu Punkt Laufs sollte es nach Möglichkeit nicht passieren, dass der Kopf mit seinen Argumenten gewinnt und sich mit der Forderung nach einer Pause durchsetzt.

Die (immer wieder aktualisierte) Liste der geplanten Läufe für 2016 findet ihr hier. Es wird sehr spannend. Die ersten echten größeren Highlights sind sicher die 24 h in Iserlohn im April als Vorbereitung auf die 100 Meilen bei der TorTour de Ruhr im Mai. Der endgültige Anschluss an eine absolut verrückte und liebenswerte Lauffamilie sollte damit zumindest vollzogen werden. Ich freue mich schon sehr drauf! Auch der mAMa und vermutlich ein paar andere der eigenen privaten Gruppenläufe kommen wieder oder werden ins Leben gerufen (wir haben noch einige Ideen) – es ist ein schönes Gefühl wenn den Mitläufern der eigene Lauf so gut gefällt, dass sie um eine Wiederholung bitten. Meldet euch bei mir, wenn ihr noch auf die mAMa 2016 Liste wollt – am 06.02.2016 sind wir wieder unterwegs in Aachen und vielleicht ist der Boden diesmal ja nicht gefroren. Es kommen im nächsten Jahr also einige größere Veranstaltungen, aber wie in 2015 werden es vermutlich die kleinen, aber feinen Läufe im Kreis der Läufer die man am liebsten um sich hat sein, die am eindrücklichsten in Erinnerung bleiben werden. An den Moment, an dem wir fast am Ende einer sehr, sehr langen und kalten Nacht beim PussyRun 5.0 auf die Waldlichtung kamen und mit den Stirnlampen eine von Milliarden von Eiskristallen geschmückte Wiese zum glitzern gebracht haben, ist mir noch klar im Gedächtnis. Es sind die kleinen Dinge, die das Laufen wunderbar machen. Letzlich zählen dann doch die Sonnenauf und -untergänge, die man auf den Touren draußen erleben durfte mehr als die Minuten auf der Uhr eines Veranstalters oder die Kilometer auf der Uhr.

Euch allen ein schönes Fest und einen guten Rutsch in 2016!

Laufstatistik für 2015 (Vergleich zu 2014):

  • Anzahl der Läufe: 168 (+18)
  • Kilometer: bis 11.12.2015 = 3900 km (+400 km)
  • Anzahl der Läufe/Wettkämpfe über 42,195 km: 24 (+8)
  • Anzahl Wettkämpfe/Gruppenläufe: 18 (+3)
  • Längste gelaufene Distanz: 102,5 km (+28,5 km)
  • Zeit des Jahres, die mit Laufen verbracht wurde: 5% (+ 0,73%)

 Dezember 2014: zwei Jahre LTB Aachen – zurück zu den Wurzeln!

Ein weiteres Jahr beim LTB Aachen und es hat mich komplett verändert. Verantwortlich dafür sind im Wesentlichen zwei Bücher („Eat and run“ von Scott Jurek sowie „Born to run“ von Christopher McDougall) und Björn, der mir diese Bücher empfohlen hat. Doch der Reihe nach. Das Jahr startete beeindruckend mit dem NEU in Düren. Es war (nach dem Kauf des Laufrucksacks im Dezember 2013) meine zweite Begegnung mit Stefan und einem Kreis an Läufern, die ich 2014 noch öfter sehen sollte und sicherlich auch 2015 wiedersehen werde. 56 wunderschöne Kilometer mit einer Mischung aus Leuten die man als ruhige, gelassene, abgeklärte und doch absolut begeisterte Naturverbundene beschreiben kann. Im allerpositivsten Sinne. Das was Stefan beim NEU und vor allem beim NETT als „Strecke“ aufzubieten weiß, ist nahezu perfekt. Die erste Begegnung mit Björn im Februar bei Limburgs Halfzwaare zusammen mit Helmut war dann der Start einer Laufgemeinschaft, die ich als perfekt bezeichnen würde. Da der Rennsteiglauf seine Schatten vorauswarf, waren Björn und ich bei der zweiten Ausgabe von Limburgs Halfzwaare wieder mit dabei. Am 15. März mit dem glorreichen GPS-Track von Helmut (der krankheitsbedingt leider passen musste) auf der Uhr ging es früh los: vom LKS zum Start in den Niederlanden, 30 km mit der Meute und dann wieder zurück. Insgesamt knapp 74 km und mein längster Lauf überhaupt. Dann auch noch „just for fun“. Wir waren insgesamt 9 Stunden auf den Beinen und es gibt viele Sprüche von Langläufern die so etwas behaupten wie „wenn du deine Probleme während eines 4 Stunden Trainingslaufs nicht lösen kannst, dann wirst du sie nie lösen können“, ich würde gerne hinzufügen: „wenn du 9 Stunden mit jemandem zusammen gelaufen bist, dann bist du danach entweder sehr gut mit ihm befreundet oder willst ihn nie wieder sehen“. Auf Björn und mich trifft glaub ich Ersteres zu. Wir haben nicht nur den gleichen Geschmack was gute Streckenführung und geeignete Verpflegung während langen Läufen angeht sondern können häufig über die gleichen Dinge lachen (wobei mir natürlich einige meiner Witze leid tun). Neben zahllosen Trainingseinheiten mit dem LTB Aachen sind Björn und ich dieses Jahr unglaublich schöne Runden um Aachen gelaufen – immer auf der Suche nach den Pfaden, die vergessen, durchweicht, verwurzelt und daher perfekt geeignet sind für Läufe die nach absoluter Freiheit schmecken. Das Laufen mit Rucksack wurde dieses Jahr für mich nicht nur notwendig, sondern auch normal und ich habe beim Schnüren der Laufschuhe das Gefühl von Vorfreude und Abendteuer. Besser geht es nicht.

Über die meisten anderen eindrucksvollen Läufe dieses Jahr gibt es bereits Laufberichte. Prägend war sicher nochmal der NETT, der in Sachen Streckenführung Maßstäbe setzt. Auch Olne-Spa-Olne dürfte interessant werden. UPDATE: Olne war sehr beeindruckend! Was den LTB Aachen betrifft: alles in geregelten Bahnen. Helmut zurück nach einer schwierigen Zeit und auf dem Weg, dort weiter zu machen wo er aufgehört hat. Damit er dabei sein Wort halten kann, haben wir intern beschlossen den Begriff Ultra nur noch für Wettkämpfe ab 160 km zu verwenden. Das verschafft uns allen etwas Luft und ein reines Gewissen. Damit stimmt auch die Aussage aus meinem Abschlussbericht 2013 wieder: „Ich bin kein Ultraläufer“. Der Grieche Kuoros (mehrmaliger Gewinner des Spartathlon) hat dazu beizutragen, dass für ihn der wahre Ultraläufer Schlafentzug und die absolute Erschöpfung seiner Muskelkräfte durchstehen müsse („Eat and run“, S. 247). Da sind wir unserer Meinung nach bis an die 160 km heran auf der sicheren Seite. Meine Gedanken waren auch oft bei Rainer, dem es Gott sei Dank immer weiter, immer etwas besser geht. Lukas macht, was Lukas so macht – die zahlreichen Laufberichte und Fotos von überall auf der Welt legen Zeugnis ab. Alle anderen bekommt man in der gewohnten Unregelmäßigkeit zu Gesicht. Last but not least hat der LTB Aachen absolut bemerkenswerten Zulauf durch Kyra und Marius erhalten, alle hoffen das sie uns sehr lange erhalten bleiben.

Was die oben angesprochenen Bücher betrifft: eine absolute Empfehlung an alle Läufer. Lest und seht selbst was ihr daraus mitnehmen wollt. Für mich waren beide eine absolute Inspiration. Letztendlich fragen sich alle Läufer irgendwann mal: „Warum lauf ich“. Ich habe meine Antwort dazu dieses Jahr gefunden und schon niedergeschrieben. Perfektes Laufen ist für mich betreutes Essen mit Familienangehörigen auf Pfaden die das gleiche Staunen und die gleiche Freude hervor rufen, die Kinder beim Betreten eines riesigen Abendteuer-Spielplatzes empfinden. Aus dem tiefen Verlangen diese Freude an alle Läufer weiterzugeben ist der mAMa (matschiger Aachen Marathon) entstanden, der Björn und mich zu Laufveranstaltern machen wird. Obwohl wir uns der mAMa-Strecke noch nicht ganz sicher sind, haben wir bereits tausende an neuen Ideen. Es gibt so viele Trails da draussen…

Der Laufkalender für nächstes Jahr füllt sich sehr schnell. Bekanntester Vertreter ist sicherlich der K78 mit Helmut im Sommer. Was sonst noch so kommt, könnt ihr dann hier nachlesen. Ich finde es schwierig Ziele zu formulieren. Sagen wir einfach: wenn es gut läuft wird es mindestens einmal dreistellig.

Ein großer Dank gebührt M&L! Ich weiss ihr versteht nicht immer warum ich das tue – Danke, dass ihr mich trotzdem unterstützt!

Keep on running! Oder um es mit Stefan zu sagen:

“Nein, das ist nicht querfeldein – der Weg hat sogar einen Namen”


Dezember 2013, mein Bericht nach 12 Monaten LTB:

Ich behaupte immer gerne, dass ich den 27.11.2012 bereue, aber ich glaube, es ist an der Zeit zuzugeben, dass dem nicht so ist. Es war der Tag der ersten Trainingsrunde mit dem LTB Aachen. Der Winterlauf in der Woche darauf markiert den eigentlichen Beginn meiner Zugehörigkeit zum LTB. Im Ziel angekommen hat ‘Der Öcher’ mich noch gar nicht erkannt – so neu war mein Gesicht. Das würde ihm heute nicht mehr passieren und sowieso hat sich einiges verändert seit diesem Tag.

Für mich war es das trainingsreichste Jahr, seit ich 2007 mit dem Laufen angefangen habe. Vorher hatte ich es auch immer vermieden in der Dunkelheit, bei sehr schlechtem Wetter oder zu komischen Uhrzeiten zu laufen – all das fühlt sich jetzt sehr viel normaler an. Es gibt allerdings auch einige Sachen die sich nicht verändert haben: Ich war immer fest der Meinung, dass Läufer, die mehr als 42 km laufen, ein bisschen verrückt sind. Jetzt weiß ich, dem ist tatsächlich so, und trotzdem waren die letzten Meter bei „Rund um Aachen 2013“ ein lang gehegter Traum, der in Erfüllung gegangen ist und der mich in der Ahnung bestätigt hat, dass ich wohl auch ein bisschen verrückt bin.

Fest steht für mich auch: ich bin kein Ultraläufer. (Anmerkung vom Öcher: Darüber werden wir noch zu sprechen haben!)

Richtig klar geworden ist mir das bei meiner 6h-Begleitung beim 24h-Lauf in Breitscheid. Die Verlockung, mitten in der Nacht einfach ins Auto zu steigen, war doch riesig und meine Bewunderung für die Läufer, die einfach weiter gemacht haben, ist enorm. Trotzdem ist es auch irgendwie befreiend, sich von diesem Läuferkreis lossagen zu können – ich bin gespannt, wie lange ich der Überzeugungsarbeit gewisser Mitläufer widerstehen kann, nach Höherem zu streben! Sportlich war 2013 mit 3 Marathons, 2 Distanzen über 42 km und jeder Menge sonstigem Kleinzeug überaus erfolgreich. Besonders wunderbar war für mich als vormals meist Alleine-Läufer natürlich die Bekanntschaft aller LTBler – zusammen laufen ist doch ne tolle Sache! Ich habe Läufer kennen gelernt, denen Sachen passiert sind, wo jeder gesagt hätte: der läuft nie wieder und die doch weiterhin im gefühlten Wochenrhythmus Erstaunliches leisten. Auch habe ich Läufer kennen gelernt, die sich tagelang über die Auslegung von Solaranlagen unterhalten haben (insofern ist auch der semi-legale Start für das Sunpower Team beim Firmenlauf irgendwie gerechtfertigt) oder die sich halb blind durch die Wildnis geschlagen haben. Zahllose Geschichten wurden ausgetauscht, Diskussionen geführt und ich kenne nun viele Möglichkeiten im Aachener Wald von A nach B zu kommen und dabei stets den weitest möglichen Weg einzuschlagen. All diese Stunden waren super – all diese Kilometer höchst unterhaltsam.

Zum Schluss noch ein Kompliment an alle Euregio-Läufer: großartiger Kampf dieses Jahr sowohl im 10-Kampf (obwohl ich viele laut über ihn fluchen gehört habe) als auch in der Liga. Wenn wir das so noch bis zum 31.12.2013 durchhalten, winkt die 1. Liga, auch wenn das wohl noch ein Stück harte Arbeit bleiben wird.

2014 wirft auch schon seine Schatten voraus – ich sehe uns alle schon mit Versorgungsrucksäcken mitten in der Nacht den Öcher supporten, aber was solls, wir machen das schon. Auf das wir alle TorTouren, die 2014 auf uns warten (für den einen etwas länger, für viele von uns deutlich kürzer) erfolgreich hinter uns bringen!

Es hat großen Spaß gemacht, das erste Jahr LTB Aachen – ich freue mich auf die nächsten paar tausend Kilometer!

Keep on running!

run TW (Tim)

2 Gedanken zu „Jahresberichte

  1. Hallo,

    ich habe mich endlich mal genauer hier auf der Seite umgesehen… mitreißende Texte, beindruckende Bilder, Gänsehautmomente! So ganz steige ich noch nicht durch die Seite durch – es scheint hier so viel zu stehen, oder ist es nur anders sortiert als ich vermuten würde!? Und dann sind da immer wieder diese Insider… Die Begeisterung für Sonnenauf- und -untergänge in der Natur kann ich jedenfalls teilen – ebenso wie das sich langsame Fortbewegen ohne richtiges Ziel. Es fehlt der Bericht für 2018… aber wer sagt das – auf „listeningtotrees” fehlen ja auch noch einige Einträge. Hätte ich ein WordPress-Konto hätte ich jedenfalls einige Likes hier gelassen – stattdessen muss nun dieser Kommentar reichen. Um in Zukunft besser drin zu bleiben, habe ich mich in die E-Mailliste eingetragen, vielleicht hilft das ja um alles etwas besser zu verstehen.

    Liebe Grüße aus Montréal!

    Kira

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