Das war dann also der erste 100 km Lauf. Ein Tag danach halten sich die Nachwirkungen tatsächlich in Grenzen. Das erste mal 100 km zu finishen fühlt sich schon besonders an. Und dann auch noch auf dieser wunderbaren Strecke. Es ist alles dabei: Enorm viele und schwerer Singeltrails, wunderbare Passagen an Bächen und Flüssen, traumhafte Wälder, absolut unnötige und schwere Anstiege, Wege voller Steine oder Wurzeln – alles was das Herz begehrt. Insgesamt gehört die Strecke mit ihren 2500 hm sicherlich zu den schwersten in den Niederlanden. Die äußeren Bedingungen waren perfekt, seit Tagen kein Regen (alles was sonst im Schlamm untergeht war gut zu laufen), nicht zu kalt und bis auf die Mittagszeit auch nicht zu warm und dabei 11 h Sonne (nach einem absolut gigantischen Sonnenaufgang nach der ersten Stunde):
Das eigentlich erstaunlich neben der perfekten Betreuung, Unterstützung und Verpflegung war die Tatsache, dass sowohl Björn als auch ich keinerlei Probleme hatten (vielleicht bis auf die Tatsache, dass wir Angst hatten Björns Schuhe könnten sich in zwei Teile teilen). Es lief einfach. Die Geschwindigkeit war perfekt, jede Tempovariation ging von uns beiden aus und die Vernunft hat uns davon abgehalten zu früh zu viel Energie zu verschwenden. 100 km nebeneinander herlaufen zu können und dabei beide genau richtig belastet zu werden ist sicherlich ein großes Geschenk. So waren wir immer zu zweit, haben gerechnet, gescherzt, gelacht, geschwiegen und so 9 schöne 10 km Läufe und zwei wunderbare 5 km Läufe genossen. Dazwischen immer schön was essen und trinken – so gingen die 12 Stunden recht problemlos vorbei. Perfekt war dann irgendwie auch, dass meine Garmin den 100. km bei genau 11:59 h ausgerufen hat (eine Grenze über die wir immer mal wieder diskutiert hatten unterwegs). Ein Moment des Glücks und der Erleichterung. Die Erschöpfung war kurz unwichtig. Nach meiner Uhr war Willems Strecke 102 km lang, er selbst hat sie mit 101 km ausgeschrieben, die gewerteten 100 km waren für Björn und mich nach 12 Stunden und 14 Minuten vorbei. Die Glückwünsche von Willem, Henk an der Zeitnahme – perfekter geht es nicht. Damit ist der nächste Schritt Richtung lang getan. Es wird immer gesagt, der erste 100 km-Lauf bleibt in Erinnerung. Das wird er sicher! Auch wegen all der schönen Momente, aber vor allem aufgrund des Gefühls das da noch mehr geht. Tim und Struppi können und wollen zusammen noch viele Abenteuer erleben ;)!
Ein Großer Dank an Willem, Annemarie, Henk und all die anderen Helfer. Ohne euren Support und euren Einsatz können und wollen wir das nicht tun!