Es ist das Ende. Ein Anruf bei Hansi und raus. Noch den Berg runter zum VP und dann endlich aufgeben. Es war ein heißer erster STUNT100 2019 Tag – den nächsten davon sollte und wollte ich nicht mehr erleben. Von der Nacht ganz zu schweigen. Da ist sie wieder: die Schwäche. Die Ausreden haben das Rennen gemacht – da gibt es nichts zu Beschönigen. Der Tiefpunkt 2019 ist erreicht.
Q1 2019 hatte normal begonnen. 100 km zu und mit dem Vilvo beim NEU im Januar und die 5. Ausgabe der mAMa im Februar sowie als Krönung dieser Vorbereitung das Finish bei der ersten Mittelstrecke 2019 – dem Helipad von Willem.
Dann der Bruch. Ein extrem mühsames Finish bei den schweren 50 km des Ohm Trail 2019 und das DNF beim STUNT100 2019. Wie abgerissen. Das Laufen wollte nicht so richtig in Gang kommen. Ganz langsam hieß es wieder Fuß zu fassen. Wieder raus gehen und Abenteuer bestehen. Die schöne Tour von Spa nach Aachen durchs Hohe Venn hat sicher dazu beigetragen. Zwar war es schwer und langsam, aber die Sonne ist doch wieder aufgegangen und die Nacht musste weichen. Was ein Wunder uns dort oben erwartete in der Sonne. Die Schönheit war umwerfend an diesem sonnigen Morgen draussen.
Das gab Hoffnung für die zweite Jahreshälfte. Das Restprogramm für 2019 war der absolute Hammer. 3 lange Läufe in 4 Monaten. Und was für welche. Den Auftakt machte der erste Teil der Legends Trail Serie – The Great Escape. 100 Meilen in den Ardennen. Hat die Erwartungen in jedem Fall übertroffen. Matthias und ich haben die wohl längsten Meilen unserer bisherigen Laufhistorien miteinander geteilt. Eine Lektion in Demut – ein guter Test für das Durchhaltevermögen. Wir wollten ums Verrecken nicht aufgeben. Auch bzw. gerade als es sich zog wie Kaugummi und eine Stunde 4.5 km bedeutete – es sollte uns gelingen. Kurz vor knapp in über 35 Stunden. Aber drin. Finish. Punkt.
Next stop: LEO180. Die nächste besondere Herausfoderung. Endlich wieder mit dem VPsucher in den einsamen Weiten Brabants auf Tour. Auch dieses Mal: Ausreden verboten. Den LEO hatten wir noch nie zusammen zu Ende gebracht – jetzt im dritten Jahr sollte es doch endlich klappen. Wir hatten eine gute Zeit dort draußen. Zugige Bushäuschen, eiskalte Restaurantterassen, Regenschirm und Rettungsdecken – alles was das Herz begehrt. Die gefühlt längsten 57 km (9 Stunden und 7 Minuten). Die ganze Welt zusammengestürzt auf 6 Kilometer pro Stunde. Und dann: Finish.
Statt Rest for the wicked nach dem LEO180: Resurrection of the Insane. Gruppenlauf Ende November in Belgien mit M&M. 54 unterhaltsame Kilometer in einer dunklen Winternacht.
Und danach nur noch zwei Wochen bis zum letzten Wettkampf 2019: Bello Gallico. 100 Legend Trail miles again. Zusammen mit Matthias 100 Meilen durch den Schlamm. Komplizierter als gedacht – wir sind knapp 28 Stunden durch den Unfug gestapft. Aber auch hier: wir sind ins Ziel gekommen.
Insgesamt waren es dann knapp 800 DUV-Kilometer dieses Jahr, 200 Kilometer weniger als in 2018. Doch mit den 4 langen gefinishten Läufen ist es eine durchaus nette Bilanz. Es fehlen auch nur noch 120 Kilometer zu dem Jahr mit den meisten Laufkilometern, aber dafür müsste zunächst der Husten zurückgehen. Zur kompletten Statistik gibt es noch einen Beitrag sobald das Jahr komplett rum ist.
Die schönsten Laufmomente waren sicherlich die in Begleitung. Jean ist beim Helipad an die Strecke gekommen – ich hab es auch für ihn durchgezogen. Matthias hat einen extrem starken Kopf – die Möglichkeit vor dem Finish aufzuhören kennt er nicht. Das ist manchmal schon fast nervig aber irgendwie auch ansteckend. Ein Typ mit dem man gut Unfug durchbringen kann. Und natürlich der VPsucher. Weniger gemeinsame Zeit auf den Trails dieses Jahr, aber wir können es noch. Wir sitzen einfach gern zusammen auf Bordsteinkanten, legen uns gern mal in die Büsche, wir haben schon viele Sonnen auf und untergehen sehen, ach, ab und an gehen wir auch gern ne Runde zusammen Joggen.
Habt eine besinnliche Weihnachtszeit und bleibt sportlich – 2020 kommt schnell genug und dann wird gerannt!
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