Mit allen Vieren

Es war eine kalte Nacht damals im Mai 2016. Mit 6-7 km/h auf dem Rad konnte der Kälte so gar nichts entgegengesetzt werden. Auch die kurzen Strecken mit dem Auto waren zermürbend. Immer nur ein paar km weiter fahren und wieder warten. Auf dem Rücksitz konnte man nur komplett eingepackt und zusätzlich noch im Schlafsack eingewickelt mit etwas Glück mal ein paar höchst ungemütliche Momente die Augen zu machen. Ein zähes, schier endlos erscheinendes Spiel.

Aber Maren, Martine, Helmut und Henk haben es durchgezogen. Fast 24h unterwegs. Als Crew bei den 100 Meilen von Tim und Struppi bei der TorTour de Ruhr 2016.

Und noch viel erstaunlicher: ohne zu mit der Wimper zu zucken haben alle 4 für die diesjährige 38h-Mission zugesagt. Dafür gebührt an dieser Stelle schon ein gigantisches Dankeschön. Der harte Kern wird sich morgen also erneut zusammen finden um noch einen drauf zu setzen. Wir freuen uns sehr auf dieses gemeinsame Erlebnis.

Also liebe Crew,

wir danken euch schon jetzt fürs Auto fahren, Bibbern, Crewing, Durchhalten, Essen, Fiese-Witze-reißen, Genörgel-aushalten, Händchenhalten, Irrwege-vermeiden, Jederzeit-da-sein, Kisten-aus-und-einpacken, Lächeln-und-winken, Managen, Nein-sagen, Offen-und-realistisch-die-Situation-dastellen, Penetrante-anfeuern, Quälend-langsam Rad fahren, Recherchieren-ob-wir-noch-im-Zeitlimit-sind, Spaß-haben, Treibende-Kraft-sein, Unvermittelt-stehen-bleiben-und-auf-die-Bank-setzen, Vor-euch-hinstarren, Wach-bleiben, X-beliebige-Wünsche-erfüllen, Yay-schon-wieder-ein-Kilometer-geschafft-rufen und Zähne-zusammen-beißen!

Auf zum Rheinorange!

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Tatsächlich ist die TorTour de Ruhr doch ein einzigartiges Event. In den sozialen Medien kann man seit Monaten verfolgen, wie die Starter zu Crew-Organisatoren werden, wie sie ihre engsten Freunde und Familien um sich scharen und wie die einzelnen Läufer so nicht mehr alleine dastehen müssen, sondern den Lauf als Teil einer Crew erleben werden. Zahlreiche andere Freunde, verletze, zukünftige, regenerierende oder ehemalige Starter überlegen einfach so an die Strecke zu kommen um einfach nur dabei zu sein. Bei einem 230/260/100 km Lauf… Alles schaukelt sich hoch, überall wird unterstützt, man tauscht sich rege aus, freut sich gemeinsam auf die dutzenden von Leuten, die man an den VPs, an der Strecke und in den Crews endlich mal wiedersehen wird. Dieser Lauf ist weit größer als die einzelne Leistung der Läufer. Er ist dafür da, diesen Sport nach draußen zu tragen, die Chance für alle mal ganz nah dran zu sein an den Tragödien des Gewaltmarsches. Für mich bleibt es unfassbar schön welche Magie sich am in den nächsten Tagen über die Ruhr legen wird und wie viele Menschen wir überall am Wegesrand werden treffen können.

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