20150626_Peter und Paul Lauf

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Kurz entschlossen haben wir uns doch nach Düren aufgemacht. Peter hatte eingeladen Spaß zu haben und gleichzeitig dabei Gutes zu tun. Runden drehen für die Kids! Wie letztes Jahr schon war die Bahn brechend voll – aber genau darum ging es ja auch. Kurz nach 17 Uhr ging es los für uns mit dem Ziel möglichst viele Runden zusammen bekommen. Um 20 Uhr, 2:48 h Laufzeit später hatten Björn und ich je knapp 27 km auf der Uhr – einige Runden für Peter und seine Kids waren also zusammen gekommen. Die Motivation war doppelt groß für uns beide, da wir einen privaten KM-Sponsor als zusätzlichen Unterstützer in der Hinterhand hatten. Lukas – das macht dann 54 Euro für Running for Kids!

Schön wars, die Dürener Läufer mal wieder gesehen, uns sehr nett unterhalten und dabei auch noch Gutes getan! Ich sag mal bis nächstes Jahr beim dann 18. Peter und Paul Lauf!

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Nach einer Woche mit ein wenig organisieren und planen war es dann endlich soweit. Die Inde wurde in Angriff genommen. Die Teilnehmerliste verkürzte sich in der letzten Woche leider von 6 auf 3 Leute, konnte aber im letzten Moment noch wunderbarer Weise auf 5 Läufer aufgestockt werden. 4 der 5 Starter haben dann morgens um halb 7 das gemeinsame Frühstück in Björns WG genossen. Von dort sind wir mit der Bahn nach Jülich gefahren wo der 5 Läufer eintraf. Wie sich sehr schnell herausgestellt hat, waren wir, trotz teilweise sehr unterschiedlicher Auffassung vom Laufen, eine super Truppe. Fabian und Bernd ergänzten die LTB-Vertreter Helmut, Björn und mich sehr gut. Pünktlich um 0900 haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Nach 3 km durch Jülich und seine Schrebergärten haben wir uns natürlich die Mündung der Inde in die Rur genauer angeschaut – was wäre ein Flusslauf ohne Mündung?

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Ab jetzt also immer schön bergauf Richtung Quelle. Wikipedia weisst die Inde mit 54,1 km aus. Der GPS-Track der uns die nächsten Stunden soviel Freude bereiten sollte führte uns immer möglichst nah an der Inde auf kleinen Wegen bis ins Quellgebiet in der Nähe von Raeren und von dort aus auf Wegen und Pfaden die von mAMa in guter Erinnerung geblieben waren nach Aachen. Die ersten 10 km an der Inde waren dann sehr vom Tagebau geprägt. Ich war vorher noch nie so nah am großen Loch unterwegs und daher sehr beeindruckt von den Ausmaßen und überaus angetan von den Trails im Renaturierungsgebiet der umgeleiteten Inde. Eine gigantische Vielfalt an Blumen, Kräuter, Sträuchern und Bäumen.

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Vor Eschweiler (25 km) führte der Pfad dann das erste Mal so richtig durchs hohe Gras und reichlich Brenneseln – ein erster Vorgeschmack für die, die mit meiner Streckenführung noch nicht so vertraut waren. Die Hoffnung nach einfach zu laufenden Wegen hat dann das 5 km lange Teilstück im und am ehemaligen Militärgelände in Stolberg endgültig zerstört. Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen kurzzeitig, aber im Prinzip waren alle vorgewarnt. Wie sich dann in der Nachbetrachtung herausstellte, war auch keiner so richtig böse :)!

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Der km-Schnitt sank von vorher 6:00 – 6:30 min/km auf irgendwas zwischen 13:00 und 15:00 min/km. Farn, Dornen, Brenneseln, Gestrüpp, umgestürzte Bäume und Stacheldraht beherrschten diesen Teil. Mehr oder weniger zerstört haben wir, als wir dann am Bf Stolberg wieder Asphalt unter den Füssen hatten, gefühlte 800 Zecken von unseren Beinen verjagt und uns auf den Weg Richtung Kornelimünster gemacht. Dieser Abschnitt des Weges ist sehr schön und vor allem ganz gut laufbar. Zu viert erreichen wir bei ca. km 43 Kornelimünster (Helmut musste vorher schon weg). Hier war das Abbiegen nach Hause von Fabian geplant und wurde auch durchgeführt. Auch Bernd, der eigentlich 25 km laufen wollte, hatte nun endlich genug. Großartig Jungs! Mit uns auf der Strecke Marathon laufen ist eine mental wie auch körperlich schwierige Sache! Für die Streckenführung sind auch 5:25 h aller Ehren wert! Nun wieder als Tim und Struppi unterwegs haben wir uns in Kornelimünster erstmal eine Apfelschorle für gigantisch günstige 3 Euro pro 0,4 l gegönnt und uns dann tatsächlich aufgerafft um es zu Ende zu bringen. Ein Stückchen Eifelsteig und einiges an mAMa-Strecke machten diesen letzten Abschnitt zum landschaftlich schönsten der Tour. An einer unserer Lieblingsstellen der mAMa-kINDErgeburtstag-Vereinigung haben wir natürlich erstmal ausgiebig gegessen – was wäre ein kINDErgeburtstag ohne Picknick…P1090682 P1090683 P1090686

Die Inde war dann wenig später kaum noch zu sehen. Im Dickicht des Waldes versteckte sie sich zunehmend. Trotzdem sind wir natürlich dem Track bis zu dem Punkt gefolgt, wo laut Karte die Quellregion sein müsste. Die letzten 500 m durch hüfthohes Gras auf keinem so wirklich erkennbarem Weg. Von der Quelle war wie zu erwarten nichts zu sehen und die einzigen Quellgeister vor Ort waren wohl wir beide…

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Damit war der erste Flusslauf offiziell beendet. Der 18 km lange Rückweg nach Aachen hatte dann auch noch einiges an Trails und interessanten Wiesen/Weidenquerungen zu bieten. Über das Laufen im Grenzgebiet Deutschland/Belgien habe ich ja schon genug geschrieben…

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Insgesamt waren es dann 78 teils sehr komplizierte km in 10:20 h. Wunderschön aber auch ziemlich schwer. Perfektes Wetter und eine tolle Truppe haben das ganze zu einem wunderbaren Lauf werden lassen. Aussergewöhnlich viele schlechte Wortspiele mit “Inde” haben den Lauf zusätzlich kurzweilig erscheinen lassen. Aus dem Feedback der Mitläufer war auch keine Wut und Frustration mehr heraus zu lesen. Es kamen sogar Phrasen vor wie: sagt mir Bescheid wenn wir sowas nochmal macht. Vielen Dank und immer wieder gern!

Aachener Wald – Aachens grünes Paradies!

Die Zeit in Aachen begann für mich im September 2009. Laufen bedeutete für mich zu dieser Zeit, immer wieder eine sehr begrenzte Auswahl an asphaltierten Wegen zu nutzen und einmal im Jahr einen Marathon vorzubereiten und zu laufen. Mit dem Aachener Wald bin ich in meinen ersten 3 Jahren in Aachen kaum wirklich in Berührung gekommen. Geändert hat sich das mit dem Anschluss an den LTB Aachen im Dezember 2012. Dort kam ich dann auf den traditionellen Laufrunden mit den breiteren Wegen des Aachener Waldes in Berührung. Überrascht war ich von der Größe und den unterschiedlichen Bereichen die es zu sehen gab. Endgültig verändert hast sich mein Erleben des Aachener Walds mit der Entdeckung meiner Leidenschaft für die kleinsten und allerkleinsten Pfade. Zusammen mit Björn, der nicht ganz unschuldig an der Vorliebe für die Trails ist, habe ich seit einem Jahr so unglaublich viele Trampelpfade im Aachener Wald gesucht und gefunden, wieder entdeckt, neu kombiniert, dass sich unendliche Kombinationsmöglichkeiten von traumhaften Wegen ergeben haben. Und doch ist ein Gefühl geblieben: es gibt noch so viele Pfade mehr die entdeckt werden wollen. Mittlerweile laufen wir absichtlich keine Runde mehr genau gleich – jedes Mal wird ein neuer Abzweig versucht und für gut befunden oder verworfen. Eine abwechslungsreichere Traillandschaft gibt es hier in der Umgebung sicher nicht. Es gibt im Aachener Wald so schwere Trailkombinationen, dass ich sie alleine nicht laufe, weil diese Wege nur zu zweit und mit vielen Scherzen zu überstehen sind. Auf diesen Touren braucht nur einer nicht ganz auf der Höhe zu sein und schon wird es enorm schwer. Jede nur denkbare Bodenbeschaffenheit und jegliche Steigungs- und Gefällungsprozente sind vorhanden. Durch all diese Facetten ist der Aachener Wald nun viel mehr als nur ein Gebiet zum Laufen für mich. Er ist ein Rückzugsgebiet von unschätzbarem Wert geworden, indem es mühelos gelingt auch an sonnigen Wochenendnachmittagen keiner Menschenseele über den Weg zu laufen und indem man sich sehr einfach verlieren und verlaufen kann. Das Gefühl die bekannten Trails zu sehen und die Neugier diesen eine kleine Weg mal zu versuchen den man irgendwann entdeckt hatte sind unbezahlbar. Björn und ich sind uns mittlerweile sicher, das wir einen absolut wunderschönen und unglaublich harten Trail-Marathon im Aachener Wald veranstalten könnten. Wenn es nur jemanden interessieren würde.. Immer wenn wir uns sicher sind das die Teilnehmerzahl nicht größer als 2 werde würde, müssen wir lachen. Dann ziehen wir den Gurt vom Rucksack enger und verschwinden im grünen Paradies! Ungesehen, ungestört und voller Freude und Freiheit!

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Die Fluss Göhl als lohnendes Laufprojekt war mir im Frühjahr 2015 auf einer kleinen Aufwärm-Tour zu einem der Halfzwaren von Willem aufgefallen. Damals lagen weite Teile der Flusslandschaft im Dunkeln vor mir, also wurde es wirklich Zeit für eine Tour im Hellen! In der üblichen Zweierbesetzung ging es vom üblichen LTB-Aachen Treffpunkt 6 km die Trails des Aachener Waldes in Richtung Belgien hoch. Die Quelle der Göhl liegt im deutsch/belgischem Grenzgebiet in der Nähe des Grenzübergangs Lichtenbusch. Von dort sind wir dem Fluß auf seinen ersten knapp 20 km durch sowohl belgisches, als auch niederländisches Gebiet gefolgt. Die Maßgabe dabei war die Übliche: möglich die kleinsten Wege und möglichst nah am Fluss. Das was uns dann auf dieser Strecke erwartete waren, neben 3 Stunden Regen, absolut wunderbare Landschaften auf allerbesten Trails. Offene Wiesen mit nur einer ungefähren Ahnung des genauen Wegverlaufs, absolut zugewachsene Trampelpfade, Matschwege am Wasser, alte Bergwerksruinen, verwunschene Wälder, traumhaft schöne Flussbiegungen … Ich weiss nicht viel über Belgien und die Niederlande und kenne sie kaum, aber die Freiheit und Freude die sie einem beim Laufen durch die lockere Auslegung des Begriffs “Privatgelände” und durch ein absolut einzigartig ausgebautes Netz an Wanderwegen bereiten ist unglaublich! Augen auf und Staunen! Der Rückweg nach Aachen brachte die Tour auf ca. 43 km – ein perfekter Vormittag!Foto 13.06.15 08 49 14 Foto 13.06.15 08 49 19 Foto 13.06.15 08 49 50 Foto 13.06.15 08 50 50 Foto 13.06.15 09 11 56 Foto 13.06.15 09 12 14 Foto 13.06.15 09 41 37 Foto 13.06.15 09 46 48 Foto 13.06.15 10 59 44