Für alle gleich!

Kurzmitteilung

Es ist ein sehr beruhigendes Gefühl. Selbst wenn einem die eigene Situation im Augenblick des Erlebens etwas unpässlich erscheint – es ist doch alles ok. Man ist nie allein damit – es ist doch am Ende für alle gleich.

Sicher ist es unangenehm wenn einem zum Beispiel stundenlang Wasser in die Laufschuhe läuft und man merkt, wie sich die eigenen Füße langsam auflösen – aber das geht doch allen so. Vielleicht die Schuhe zwischendrin mal ausschütten?

Sicher ist es mies wenn man 24 Stunden unterwegs ist und sich nach einer langen und harten Nacht langsam ein viel zu warmer und sonniger Tag ankündigt – wie alle anderen auch sollte man dann einfach mal was trinken. Die anderen müssen ja schließlich auch noch durch die nächsten 12 Stunden.

Klar kann man sich wünschen es wäre 24 h später, sonnig und 20 Grad wärmer wenn man im eiskalten Novemberregen durch die einsamen und tiefschwarzen niederländischen Militär- und Naturschutzgebiete läuft. Nachts. Aber alle anderen stehen das ja auch durch.

Natürlich ist der Campingstuhl am VP das Paradies. Wenn all die anderen aber nicht aufgestanden wären und weitergemacht hätten, wär der Stuhl überhaupt nicht frei geworden. Alles hängt dann doch irgendwie zusammen.

Auch wenn es ein komisches Gefühl bleibt den Wecker auf irgendwas zwischen 02:00 und 05:00 Uhr am Morgen zu stellen um eben kurz irgendwas mit Laufen zu machen – alle anderen müssen auch früh raus. Kein Grund zur Klage.

Man kann sich so oft man mag wünschen: “Ein anderer Ort, ein anderer Mensch und ein anderes Leben”, viel hilft es aber nicht. So sicher man sich auch mit dem ‘anderen Leben’ zu sein scheint, der Kampf mit sich selbst bleibt und spielt im Hier und Jetzt. So ernst die äußeren und inneren Zustände auch zu sein scheinen, der einzige Weg zum inneren Frieden führt mitten durch und meist über die Ziellinie.

Auf, auf – die anderen beschweren sich doch auch nicht. Denn auch sie wissen: es ist für alle gleich. Sich schwer atmend in Embryostellung auf den Boden zu werfen und irgendwas zu faseln hat noch Niemandem einen Vorteil gebracht. Auch wenn es noch so verlockend erscheint.