Randnotiz.

3. Dezember 2016 und der Pfadsucher ist mal wieder zurück an der Stelle, wo alles begonnen hat. Der Herdecker Nikolauslauf steht auf dem Plan. Eine Runde um DEN See. 9600 Meter voller Erinnerungen. An Intervall-Läufe vor dem ersten Marathon 2007, an Vorbereitungsläufe für diverse andere Läufe, an die allsamstagliche Runde am See vorm Mittagessen und der Bundesliga. Und ganz frisch natürlich auch an den TTdR-VP am Freibad. Was war das doch für eine kalte und besondere Nacht. Um so schöner, Daniel bei seiner 15. Teilnahme in Folge bei diesem Lauf begleiten zu können. Seit seinem aufopferungsvollen TTdR-Crew-Einsatz auf dem Rad hatten wir uns nicht gesehen und noch viel länger waren die guten alten Zeiten voller Fußballfachdiskussionen und Fangesänge am See her. Beide halbfit beschlossen wir mit der Tradition von früher zu brechen und uns nicht auf den 9600 Metern bis aufs Letzte zu bekämpfen um unsere interne Hackordnung auszufechten. Und klar, wir hatten uns einiges zu erzählen. Ein kurzweiliger, lockerer 10er also mit einem faden Beigeschmack.

Früh im Lauf fielen mir die negativen Blicke und geflüsterten: “ich hasse es wenn so Leute immer nur quatschen” auf. Bei KM 7 führte es fast zu Handgreiflichkeiten. Ich bin mir relativ sicher niemanden gezwungen zu haben bei unserem Gespräch zuzuhören (ich bezweifel auch, dass die taktische Ausrichtung unter Tuchel so extrem viele interessiert hätte) und Niemandes Lauf auch nur in der kleinsten Weise kritisiert oder gestört zu haben (von der normalen Geräuschbelästigung einer Unterhaltung abgesehen). Ich war immer der Meinung jeder sollte so laufen dürfen wie es ihm passt und damit in Ruhe gelassen werden. Wohl ein Irrtum. Wenn man bei besagtem Lauf eine Zeit zwischen 36 und 39 Minuten anpeilt muss man den Kampf immer akzeptieren. Zumindest war das früher so. Die Ellenbogen im Gesicht, das absichlicht vor die Füße laufen und auch die gebrüllten Beleidigungen. Dort ging es um Alterklassenplätze und oft um die Entscheidung in der Laufserie. Jenseits der 50 Minuten hatte ich auf anderes gehofft. Meine Empfehlung an die verbliebenen 49 %: tut es doch den anderen 51 % gleich und nehmt euren Walkman mit. Musik soll ja entspannen.

Die taktische und mentale Vorbereitung der gelben Hälfte der Borussen, die wir im Anschluss an den Lauf dank Daniels PayTV-Abonnements in HD geniessen durften, stimmte jedenfalls perfekt. Es wehte eben doch der Hauch der guten alten Zeit durch den Tag.

Falls ich nächstes Jahr wiederkomme laufe ich entweder im Clownskostüm (damit sollte klar sein das ich nicht zurechnungsfähig bin und nicht leise und gequält meinen Walkman ausführen kann) oder ich biete einen Clown auf der unter 36 Minuten läuft (das wärst dann du VPsucher) oder ich biete 5 Clowns auf die in Reihe laufend Marschlieder/Schlager/Schlachtgesänge singen. Wer glaubt ich bluffe der warte auf den Bericht vom Winterlauf in Aachen.