Was ich am Laufen sehr mag: alles kann – nichts muss!
Man kann für diese wunderbare Beschäftigung viel Geld bezahlen und sich die Kilometer vergolden lassen. In Massenevents die Welt erlaufen. Man bekommt eine unpersönliche Organisation, die oft sehr gut ist und im besten Fall sorgloses Laufen garantiert. Diese Kilometer sind teuer. Manchmal hat es seinen Reiz, oft ist es aber einfach zuviel Drumrum.
Gut das es Alternativen gibt!
Die Rede ist natürlich von den unzähligen vielen kleinen Gruppenläufen, ob privat und fast geheim oder in größerer Runde. Die Einladungsläufe, die verrückten Ideen… Veranstaltungen die zum Selbstkostenbeitrag oder ganz für lau mit viel Liebe organisiert werden und mit einer absoluten Überzeugung und Freude durchgezogen werden. Für mich gilt: die Kilometer dort kosten fast nichts, sind aber absolut unbezahlbar. Es sind die Kilometer die viel stärker im Gedächtnis bleiben. Die, die ohne Zeitdruck erlebbar sind und während derer die Freunde am Laufen im Vordergrund steht.
Es sind diese ach.du.scheiße.haben.wir.jetzt.wirklich.15minuten.für.den.letzten.Kilometer.gebraucht-Kilometer, die der.track.führt.jetzt.mitten.durch.den.meterhohen.schnee.da.vorne-Kilometer, die wow.schau.dir.den.sonnenuntergang.an-Kilometer, die lass.uns.mal.stehen.bleiben.ist.gerade.so.schön.hier-Kilometer, die freunde.es.ist.zeit.fürn.snack-Kilometer.
Es ist wichtig dankbar dafür zu bleiben. Für diese gelebte Leidenschaft, für die Möglichkeit ein Teil davon zu sein. All die Organisatoren, die Läufern und vor allem die Supporter verdienen einfach gehörig Respekt. Das was ihr macht, das was wir erleben dürfen hält das Laufen in seiner schönsten Form am leben. Es sind die letzten Worte aus dem Buch “Born to run” von Christopher McDougall die mir dabei immer wieder in den Sinn kommen und die es besser als alles zusammenfassen:
“”Nein, danke”, entschied er. “Ich will nicht, das irgendjemand hier irgendetwas anderes tut als laufen, feiern, tanzen, essen und mi uns zusammensein. Laufen sollte nicht dazu da sein, die Menschen irgendwelches Zeug kaufen zu lassen. Laufen sollte nichts kosten, Mann.””