Ich war gerade mal im Hellen draußen und hab nachgeschaut – der Winter ist wirklich wieder da. Endlich! Jetzt kommt wieder die Zeit in der der erste Schluck aus dem Trinkrucksack (der Teil des Wassers, der im Schlauch schön gekühlt wurde) deutlich kälter ist als die darauf folgenden (das isoliert verpackte Wasser aus der Blase hinten im Rucksack). Die Zeit in der viel in der Dunkelheit gelaufen wird. Im Dunkeln verschwindet das 3D-Gefühl und alles ist reduziert auf ganz wenige Schritte im Voraus. Laufen in einer sehr konzentrierten und einfachen Form.
Der Wald hat mittlerweile auch seine Ranken, Brennesseln und Dornen eingefahren, ist zur Ruhe gekommen und still geworden. Mit diesem konzentrierten und ruhigen Kraft schöpfen weist er schon den Weg durch den Winter. Es ist Zeit für die Rückbesinnung auf das Wesentliche, für die Konzentration auf sich selbst und das eigene Laufgefühl, für ruhiges, konzentriertes und besonnenes Laufen. Laufen das sehr viel Kraft kosten wird, aber auch unglaublich viel an Kraft und Selbstvertrauen gibt für die nächsten Aufgaben.
Dazu kommt noch: es ist der Moment puren Glücks für die Trailläufer. Die unpassierbaren Trails des Sommers sind wieder offen. Und was noch besser ist: sie haben sich verändert. Neu Wurzeln, neue Äste und neue Steine. Dazu die ganzen bisher unentdeckten Pfade im Unterholz. Zeit für neue Herausfoderungen an das Koordinations- und Orientierungsvermögen. Zeit für neue verrückte Runden und wieder viel Zeit für die ewige Frage: war das jetzt ein Weg oder eher nicht? Der Spielplatz hat wieder geöffnet!