Hier noch der Nachtrag für alle die gern Zahlen möchten:
Im direkten Vergleich zu 2018 hatte 2019 3% mehr Kilometer (ca. 4250 je nachdem wie man rechnet) und damit einhergehend auch eine erhöhte Gesamtdauer. Die Anzahl der Aktivitäten ging hoch und die durchschnittliche Dauer/Aktivität ist gesunken (das sollte der Effekt der NRW-Challenge im Januar 2019 mit vielen aber kurzen Einheiten sein). 2019 war damit auch das Jahr mit den meisten Lauf-Kilometern bisher.
Der laufstärkste Monat 2019 und auch überhaupt war der November 2019 mit 540 km. Über die Monate verteilt sah das in 2019 so aus:
Die DUV listet 6 Veranstaltungen mit insgesamt 799 km für 2019. 4 davon waren 100 Meilen und mehr und haben die Gesamtzahl an Ultras auf 14 erhöht.
Kilometer-Ziele für 2020 gibt es nicht und bisher sind auch nur die ersten zwei Läufe in 2020 fest gebucht. Es geht auf die kurzen Strecken – aber dazu morgen mehr!
Es ist das Ende. Ein Anruf bei Hansi und raus. Noch den Berg runter zum VP und dann endlich aufgeben. Es war ein heißer erster STUNT100 2019 Tag – den nächsten davon sollte und wollte ich nicht mehr erleben. Von der Nacht ganz zu schweigen. Da ist sie wieder: die Schwäche. Die Ausreden haben das Rennen gemacht – da gibt es nichts zu Beschönigen. Der Tiefpunkt 2019 ist erreicht.
Q1 2019 hatte normal begonnen. 100 km zu und mit dem Vilvo beim NEU im Januar und die 5. Ausgabe der mAMa im Februar sowie als Krönung dieser Vorbereitung das Finish bei der ersten Mittelstrecke 2019 – dem Helipad von Willem.
Helipad 2019
Dann der Bruch. Ein extrem mühsames Finish bei den schweren 50 km des Ohm Trail 2019 und das DNF beim STUNT100 2019. Wie abgerissen. Das Laufen wollte nicht so richtig in Gang kommen. Ganz langsam hieß es wieder Fuß zu fassen. Wieder raus gehen und Abenteuer bestehen. Die schöne Tour von Spa nach Aachen durchs Hohe Venn hat sicher dazu beigetragen. Zwar war es schwer und langsam, aber die Sonne ist doch wieder aufgegangen und die Nacht musste weichen. Was ein Wunder uns dort oben erwartete in der Sonne. Die Schönheit war umwerfend an diesem sonnigen Morgen draussen.
For the beauty of it.
Das gab Hoffnung für die zweite Jahreshälfte. Das Restprogramm für 2019 war der absolute Hammer. 3 lange Läufe in 4 Monaten. Und was für welche. Den Auftakt machte der erste Teil der Legends Trail Serie – The Great Escape. 100 Meilen in den Ardennen. Hat die Erwartungen in jedem Fall übertroffen. Matthias und ich haben die wohl längsten Meilen unserer bisherigen Laufhistorien miteinander geteilt. Eine Lektion in Demut – ein guter Test für das Durchhaltevermögen. Wir wollten ums Verrecken nicht aufgeben. Auch bzw. gerade als es sich zog wie Kaugummi und eine Stunde 4.5 km bedeutete – es sollte uns gelingen. Kurz vor knapp in über 35 Stunden. Aber drin. Finish. Punkt.
No Escape.
Next stop: LEO180. Die nächste besondere Herausfoderung. Endlich wieder mit dem VPsucher in den einsamen Weiten Brabants auf Tour. Auch dieses Mal: Ausreden verboten. Den LEO hatten wir noch nie zusammen zu Ende gebracht – jetzt im dritten Jahr sollte es doch endlich klappen. Wir hatten eine gute Zeit dort draußen. Zugige Bushäuschen, eiskalte Restaurantterassen, Regenschirm und Rettungsdecken – alles was das Herz begehrt. Die gefühlt längsten 57 km (9 Stunden und 7 Minuten). Die ganze Welt zusammengestürzt auf 6 Kilometer pro Stunde. Und dann: Finish.
We had a good first day @ LEO180 2019
Statt Rest for the wicked nach dem LEO180: Resurrection of the Insane. Gruppenlauf Ende November in Belgien mit M&M. 54 unterhaltsame Kilometer in einer dunklen Winternacht.
German concrete? The Two and a half Germans.
Und danach nur noch zwei Wochen bis zum letzten Wettkampf 2019: Bello Gallico. 100 Legend Trail miles again. Zusammen mit Matthias 100 Meilen durch den Schlamm. Komplizierter als gedacht – wir sind knapp 28 Stunden durch den Unfug gestapft. Aber auch hier: wir sind ins Ziel gekommen.
Bello Gallico 2019
Insgesamt waren es dann knapp 800 DUV-Kilometer dieses Jahr, 200 Kilometer weniger als in 2018. Doch mit den 4 langen gefinishten Läufen ist es eine durchaus nette Bilanz. Es fehlen auch nur noch 120 Kilometer zu dem Jahr mit den meisten Laufkilometern, aber dafür müsste zunächst der Husten zurückgehen. Zur kompletten Statistik gibt es noch einen Beitrag sobald das Jahr komplett rum ist.
Die schönsten Laufmomente waren sicherlich die in Begleitung. Jean ist beim Helipad an die Strecke gekommen – ich hab es auch für ihn durchgezogen. Matthias hat einen extrem starken Kopf – die Möglichkeit vor dem Finish aufzuhören kennt er nicht. Das ist manchmal schon fast nervig aber irgendwie auch ansteckend. Ein Typ mit dem man gut Unfug durchbringen kann. Und natürlich der VPsucher. Weniger gemeinsame Zeit auf den Trails dieses Jahr, aber wir können es noch. Wir sitzen einfach gern zusammen auf Bordsteinkanten, legen uns gern mal in die Büsche, wir haben schon viele Sonnen auf und untergehen sehen, ach, ab und an gehen wir auch gern ne Runde zusammen Joggen.
Habt eine besinnliche Weihnachtszeit und bleibt sportlich – 2020 kommt schnell genug und dann wird gerannt!
As the Bello Gallico can be easily divided in parts of 20k between the CPs or in two 80k parts – lets have a more detailed look on the running performance:
The 4 sections during the first half reflect quite nicely our feeling during the run: part no. 3 is the most difficult part in terms of technical parts as well as elevation gain. The second 4 sections – the second half – is the usual mess up of an ultra race. Longer pauses, weak periods, more walking: all that changes the performance.
Our total runtime was 27h52 but the above charts are only looking on the moving time which was 24h49. The average speed was 9m16/k which is 6.5 k/h.
The best parts lay all within the first part of the race:
The difference between the first and the second half is huge: 7:49 min/k during the first, 10:42 min/k during the second half:
This is clearly something to work on. But the conditions during this years Bello Gallico were probably not ideal to really judge on the second half performance. With more steady conditions this difference would probably not have been that huge, but still: an ultra race starts around km 90/100 and this is the part to focus on.
The times spend at the checkpoints increased during the race. Especially CP 120k and 140k (we even took a nap here) were significantly longer then they should have been for a good second half. Nice to see that it was possible to fasten up between 150k and 160k during the heavy rain and the cold. We slowed down again towards the end once we realized sub 28h was safe.
It will be the end of an interesting year 2019: only 4 days and a few hours on this final countdown. What is announced as to be „just the best Christmas party“ will be a 100 Mile race in Belgium. And whatever they say: those are never easy.
It will be extremely dark with a dark start at 4 a.m. on Saturday, a few brighter hours and probably/hopefully a finish before the sun comes up the second time. Plus, if the weather forecast is not lying: it will be pretty wet too.
Good to know that I will be with M. again. We spend a nice time together during The Great Escape and learned how to survive while time is ticking.
One last effort to finish Ultra number 4 in 2019 and to finish run number 2 in the Legends Trails Grand Slam. Bring it on – stay tuned for the live-tracking link!
ENDSPURT bei der Break the Routine und der No Rest For The Wicked (NRW) Challenge. Die monatsbasierte NRW-Challenge haben drei Leute vollendet und momentan gibt es keine weiteren Läufer, die sich an der NRW-Challenge versuchen.
Anders sieht es bei der Break the Routine Challenge aus: ein paar Aktive gibt es aber noch bei der das ganze Jahr laufenden BtR-Challenge: Euch weiter viel Erfolg und fleißig melden, wenn es neue Zeiten/Tage abzuhaken gibt! Es sind noch ca. 6 Wochen Zeit um fertig zu werden!
Das anfängliche Interesse an unseren kleinen Herausforderungen hatte uns doch etwas überrascht, aber auch hoch erfreut. Uns erreichten auch immer wieder Fragen und Überlegungen, wie man das denn so schaffen kann und am Besten in das eigentliche Leben einfügen kann (damit das Umfeld nicht zu viel von der Verrücktheit mitbekommt).
Wir möchten Euch sagen: wir fühlen Euch! Sowas von. Die Meisten von Euch haben eine 6-7 Tage Woche auf der Arbeit, allen Urlaub schon verbraucht, ne Menge kleine Kinder, Wochenendbeziehungen und wenig verständnisvolle Verwandschaft.
Daher komme hier ein paar Tipps, wie Ihr Euch und die Challenges austricksen könnt:
Genaue Regelkunde:
BtR: 5 km, 90 min Pause
NRW: 45 min, 5 km, 90 min Pause
Morgens- und Abendstunden rund um Arbeitsbeginn und Arbeitsende unter der Woche abhaken (merkt man dann garnicht).
Sandwich-Prinzip (viel Mist in einem großen Haufen erledigen) nutzen wenn Zeit da ist oder die Zeit knapp wird:
einfach: z.B. 08:00-0845, 10:15-11:00
doppelt: z.B. 08:00-0845, 10:15-11:00, 12:30-13:15, 14:45-15:30
04:59 ist auch 04:00 (das ist doch voll human dann)
die Nachtstunden:
erscheinen schwer, sind aber im Prinzip mit die leichtesten Aufgaben. Niemanden interessiert es wenn man zu diesen Zeiten Laufen geht, weil alle anderen schlafen
Lasst es uns wissen, wenn es noch weitere Zeit einzutragen gibt. Auf das alle von Euch noch fertig werden mit der Challenge!!!
Es ist soweit: die Laufserie der LegendsTrails-Crew startet. Insgesamt 4 Läufe gilt es zu absolvieren für ein besonderes Finisher-Präsent. Jeder der Läufe für sich genommen so schwer, dass es nur wenige überhaupt schaffen werden alle 4 zu überstehen. Aber je geringer die Chance auf Erfolg, desto mehr Spaß macht es ja auch! Weiter zu denken als von Lauf zu Lauf wäre aber dennoch Unfug. Nächstes Wochenede kann es ja auch schon vorbei sein mit der Serie :).
Nun also die Nummer 1: 100 Meilen in den von Ettelbruck (LUX) nach Maboge (BEL) der The Great Escape. Die Daten sehen recht spannend aus: 165 km hat der Track verpasst bekommen, 5500 positive wie negative Höhenmeter liegen an. Augen auf und durch also.
Zusammen mit M. will der Pfadsucher das im Team absolvieren. Schön locker los und nichts überstürzen. Nach der ersten sicherlich schlaflosen Nacht (Anreise, Einschreibung und Busshuttle) wird am kommenden Samstag um 0400 Uhr gestartet. Es gilt den ersten Tag gut Meter zu machen um sich vor der langen Nacht im Lauf ein gutes Gefühl zu erarbeiten. Wird sicher kein Zuckerschlecken/Kindergeburtstag aber wir freuen uns und wollen unbedingt finishen! Stay tuned!
21 Uhr ist eine sehr flache Stunde. Eher langweilig und still versteckt sie sich vor den wahren Höhenmeter-Bestien: die Stunden im Morgengrauen haben es aber auch in sich…
Fahrten mit dem letzten Zug machen wir ja bekanntlich gern. Sie haben etwas Endgültiges. Man fährt raus und ist auf sich allein gestellt. Auch dieses Mal haben wir diese Art des Reisens genossen. Ziel war dieses Mal der Bahnhof Spa-Géronstère. Den erreicht man von Aachen aus recht einfach und günstig in 75 Minuten.
Als Start der FFDTWE-Reihe haben wir uns eine Trail-Strecke vorgenommen. FFTDWE #1 führte uns also von oben genanntem Bahnhof (passender Weise am Ende der Bahnstrecke) zurück nach Aachen. Irgendwie muss man ja nach Hause kommen. Showdown also in den blauen Ardennen und im Hohen Venn. Zwei Landschaften die wir sehr schätzen. Sie sind unnachgiebig, brutal, unlaufbar, unfassbar einsam und dabei doch wunderschön.
Wir hatten länger keine Nacht zu zweit mehr und so gab es viel zu bereden. Neben wichtigen Themen wie der Braunkohlekraftwerks-Technik, dem Betrieb von Windrädern, den neuesten Lauf-Geheimtipps und den Pflanzen am Wegesrand haben wir uns Inhalte für Traillaufkurse der Level 1-7 erdacht und nebenbei eine ganze Menge Unfug gequatscht. Bei all dem waren wir uns stets sicher, dass es im Ultratraillauf eigentlich um Leichtigkeit, Eleganz und Schönheit geht. Um das Schweben auf sonnengewärmten Trails, um Geschwindigkeit und um kurzweilige und spektakuläre 4k Videos.
Leider sind wir da keine Experten. Diese strahlende Welt kennen wir nur aus Erzählungen und von YouTube. Während wir also in der einbrechenden Nacht über teils aberwitzig steile Trails in den Ardennen auf-und-ab-stolperten und uns dem nie enden wollenden Aufstieg ins Hohe Venn gehend und stolpernd widmeten, hatten wir schlagartig eine Erkenntnis. Letztlich geht es um die Relevanz des eigenen Tuns. Wir haben endlich verstanden warum uns selbst unsere besten Lauf-Freunde meist allein lassen auf diesen Touren.
Die innere Schönheit und Eleganz von kilometerlange Geröllwegen, von nassen, den Schuh umschlingenden Grastrails hoch oben im Moor, von so zugewachsenen Trails, dass man mehrere Kilometer nur langsam tastend vorwärts kommt, von Nickerchen auf kalten Trails und verlassenen Restaurant-Terrassen, von Trails die sich in der Nacht im Nichts verlieren mit keiner Menschenseele weit und breit und selbstverständlich ohne Mobilfunk-Empfang erschließt sich wohl nicht vielen Menschen. 5,6 km/h sind für die Wenigsten eine annehmbare Trainingsgeschwindigkeit, sich stolpernd, frierend und unterzuckert durch endlose Weiten zu kämpfen ist nicht Jedermanns Sache, sich dem aussichtslosen Kampf gegen Mücken, Bremsen, Zecken, Spinnweben und anderem Zeugs hinzugeben nicht unbedingt eine Leidenschaft von Vielen. So vegetierten wir also vor uns hin dort im finsteren Nichts, ohne Trainingseffekt, in einem Abnutzungskampf, ohne Hoffnung auf ein baldiges Ende so weit weg von Allem wie nur möglich. Es blieb uns also nichts Schönes mehr.
Ach, Moment. Ausser natürlich einem rot-glänzenden Sonnenuntergang, einem milchig-weißen Mondaufgang, einem nahen Himmel voller Sterne und Sternschnuppen, unseren Mondschatten, leuchtenden Augen im schwarzen Wald, einer endlosen blauen Stunde morgens ab 04 Uhr, dem unvergleichlichen Anblick von weißem Nebel in den Mulden unter uns, den ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen und der krassen Schönheit der Natur. Relevanz muss man am Ende dann doch zuerst mit sich selbst aus machen.