The Bag

Just found something in the back of my cupboard. Something which has been lying around for quite a while. Unused and empty. Still this bib remained attached for all this months. This brings back memories – memories of a long gone adventure.

The Bag

CP1 with all the hustle where I felt distant and not really into the whole thing. Too many people, to crowded place to find rest.

CP2 which was less crowded and a decent recovering brake at last.

CP3 where I entered broken – both mentally and physically – and where I was barely able to open the bag, resupply and close it again.

CP4 where I entered wet through and through and where it took ages to sort things out.

And the finally the finish – where I said: I will probably never go back through this.


It is almost time to pack again. To go back out.

The Great Escape 2019

Nun ist es also passiert: der erste Lauf aus der Feder der Legends Trails Gemeinschaft ist absolviert. Den The Great Escape als ersten der vier Läufe auszuwählen ist aus vielerlei Gründen eine gute Entscheidung. Er ist nicht so lang wie der Legends Trail im Februar, nicht so dunkel wie der Bello Gallico, auf den ersten Blick auch nicht so verrückt wie Another One Bites The Dust und ist einfach auch der Start zu der Legends Slam Serie, zu der eben die oben genannten 4 Läufe gehören. Absolviert man sie alle 4 direkt nacheinander und startet mit dem The Great Escape, hat man die Serie geschafft (beim Another One Bites The Dust muss man dafür mindestens 161 km schaffen). Der Pfadsucher gibt sich zwar nicht der Illusion hin, das wirklich ernsthaft schaffen zu können, aber wenn man dann mit den Läufen anfängt, warum nicht auch einfach mit dem ersten der vier. Wer weiß was alles noch so passieren mag.

Im Vorfeld hatte ich mit Matthias verabredet, dass wir es gern zusammen versuchen würden. Am Freitag Abend ist Matthias also nach Aachen gekommen um von dort gemeinsam zum Start zu fahren. Wir haben die Zeit vor der Fahrt noch dazu genutzt das Live-Tracking der schon Freitags Abends um 18 Uhr gestarteten 100-Meilen Walker zu beobachten. Um 2230 ging es mit dem Auto von Aachen nach Maboge in Belgien (Ziel des Laufs), dort haben wir uns gegen 0030 am Samstag eingeschrieben und unsere Dropbacks abgegeben. Es blieb noch Zeit für ein 20-Minuten-Nickerchen im Auto und dann kam auch schon der Bus der die Läufer vom Ziel zum Start gefahren hat. Im Bus war es zu wam und zu eng um richtig zu schlafen – höchstens ein paar Minuten haben geklappt.

Pünktlich um 0400 war der Start des The Great Escape in Ettelbrück in Luxemburg. Mit ca. 120 Startern ein recht großes Feld an 100 Meilen Läufern machte sich auf den Weg durch die Dunkelheit in Richtung Maboge. Von Start an wurde klar, dass die versprochenen 5500 Höhenmetern den Lauf stark prägen würden. Es war ein stetiges bergan Klettern und bergab Fallen. Die ersten 4-6 Stunden waren eine sehr kalte Angelegenheit. Wir sortierten uns direkt eher hinten in der Reihe der Läufer ein, fanden aber ein annehmbares Tempo, welches sich für uns beide gut angefühlt hat. Wir wurden kurz vor dem ersten CP mit einem wunderbaren Sonnenaufgang belohnt (praktischerweise waren wir gerade aus einem tiefen Tal auf einen hohen Punkt der Strecke aufgestiegen). Am CP kurz was essen und weiter gehts. Der zweite Abschnitt bis zum ersten Dropback war atemberaubend. Die luxemburgischen Ardennen sind wunderschön. Tief eingeschnittene, tiefgrüne Täler, schroffe Felsen, verwinkelte und verwurzelte Trails und zumindest der Eindruck von viel unberührter und wenig begangener Natur.

Wir haben uns in der Phase in die Natur vertieft und die Passage sehr genossen. Es war teils so still, dass überhaupt kein menschengemachte Geräusch auch aus der Ferne zu hören gewesen war. Das ist heutzutage wirklich selten geworden. Es war nur Natur zu hören und zu sehen. Das gleichmäßige klackern der Stöcke von Matthias und die Geräusche unserer Schritte fügten sich in die Natur ein. Kurz vor dem zweiten CP ging der Weg durch ein fast noch frostig-kaltes Tal langsam bergan. Auf den Hängen weiter oben stand die Sonne schon in voller Pracht und plötzlich geht der Trail rechts weg und steigt steil an. Es weht eine leichte warme Brise von oben den Trail herab und lässt auf Wärme hoffen. Der Trail wird schroff und steil und wird zum Grat der rechts und links steil abfällt – unglaublicher Anstieg.

Ähnlich beeindruckende Landschaften sollten uns den gesamten Samstag begleiten. Teils fast gefährlich atemberaubend haben sich die Trails an scharfen Kanten steiler Täler entlanggeschwungen und es sah oft so aus als würde man gen Nichts in den Abgrund rennen oder bis in den blauen Himmel hinaufsteigen. Konzentration war auf dieser Strecke extrem wichtig – jeder Schritt wollte gut überlegt sein. Wir hatten unsere Geschwindigkeit gefunden und überlegten von CP zu CP wie lange wir für den jeweiligen Abschnitt brauchen wollen würden und hatten in Richtung CP bei km 77 (Start der 50 Meilen) den Plan dort vor 1800 anzukommen (14 Stunden Laufzeit). Das hat gut funktioniert und nach einer längeren Pause dort (ein paar Minuten Schlaf auf dem Fussballplatz inklusive) packten wir unsere Sachen neu, zogen uns für die Nacht um und machten uns müde wieder auf den Weg auf die Strecke.

Die Nacht vor der Brust überlegten wir, wie wir die zweite Nacht ohne Schlaf und mit nun mehr als 14 Stunden Wettkampf in den Beinen wohl am besten überstehen könnten. Einfach los und durch – was blieb uns auch übrig. Es wurde die erwartet große Herausforderung. Wir konnten unseren Schnitt nicht mehr halten, haben jeden CP und einmal auch eine Bank für kurze Schlafpausen (10 Minuten) genutzt und mussten uns schon mächtig zusammen reißen. Wir hatten das Glück auf andere Läufer in ähnlichen Zuständen zu treffen und konnten Zweck/Leidensgemeinschaften bilden – mit Unterhaltung und Gesprächen vergeht die Zeit doch etwas schneller. Und so musste auch diese Nacht irgendwann der Sonne und dem nächsten Tag weichen. Was eine Erleicherung. Rund um den CP bei Kilometer 120 sowie kurz vor Sonnenaufgang hatte der Pfadsucher seinen üblichen Tiefpunkt (der dieses Mal ob der zweiten Nacht ohne Schlaf noch etwas tiefer war als gewöhnlich) und es hätte tatsächlich ob des Jammerns fast zu Streit geführt. Doch Groll konnte in Energie umgewandelt werden und die Sonne versöhnte Vieles. Wir waren noch da. Noch immer unterwegs. Noch immer im Rennen. Fantastisch. Muss doch möglich sein das zu schaffen. Auch wenn es mit der Zeit knapp werden könnte. Und da waren ja auch noch die letzten 15 km des Rennens, vor denen immer wieder ausdrücklich gewarnt worden war.

Die letzten Kilometer kamen und die Warnungen waren mehr als berechtigt. Die Wege nun fast ausschließlich mit Wurzeln oder Steinen ausgestattet, Klettereinlagen an Eisenketten, Klettereinlagen auf allen Vieren bergan, “springen” von Fels zu Fels am Ufer der Ourthe, Festklammern an Bäumen usw…. Teils waren nur 3 km/Stunde möglich – absoluter Wahnsinn. Die Steilheit der Anstiege war nochmal höher und das mit 150 km in den Beinen. Unfassbar. Es hat viel Überwindung gekostet das überhaupt weiter anzugehen. Aber wir waren wie in einem anderen Film. Das Finish wollten wir gerade ob der Schwierigkeiten unbedingter denn je. Es wurde zur Mission und zum Mantra: immer vorwärts. Ob mit 3 oder 4 km/h – einfach immer weiter. Es wird für ein Finish im Zeitlimit reichen. Immer weiter. Immer weiter. An den CP schnell das Nötigste erledigen und weiter.

Und dann war es da das Finish. Zum ersten Mal. Zu den Gemeinheiten des The Great Escape gehört es, dass man vom Ziel eine letzten 5 km Runde angehen muss, die den steilsten Anstieg des gesamten Laufs beinhaltet. Aber was solls – ein Schritt nach dem anderen. Buchstäblich. Quälend langsam den einen km mit 150-180 Höhenmetern hoch. Und irgendwie runter ins Ziel. Es war wohl des Pfadsuchers härtester Lauf was die Höhenmeter und die technische Schwierigkeit angeht. In 35 Stunden und 40 Minuten waren die 165 Kilometern absolviert. Unter 5 km/h im Schnitt. Was ein Brett.

Ein riesen Dank gilt den Supportern, den Veranstaltern und den Mitläufern. Eine wunderbare Familie – alle kümmern sich um alle und versuchen alle Wünsche zu erfüllen. Eine tolle Gemeinschaft, die diesen Lauf zu einem Erlebnis macht. Ein bisschen wie Urlaub – nur mit zu wenig Schlaf. Und ein paar Kilometern mehr als nötig.

Dieser Lauf war wohl sowohl Freund als auch Lehrer zugleich. Matthias und der Pfadsucher haben viel über Schlafmangel und wie man damit umgeht gelernt, haben verstanden was es heißt auch unerwartete Herausforderungen hinzunehmen und weiter zu machen und haben uns zwar sehr über 3-4 km/h geärgert es aber doch auch akzeptiert und als gegeben hingenommen. Gegen Ende haben wir irgendwie aus den immer größeren Anstrengungen auch etwas Kraft gezogen – nach dem Motto: jetzt erst recht. Ihr bekommt uns nicht klein. Eine schöne Erkenntnis und sicher hilfreich für die kommenden Herausforderungen. Das zusammen Laufen hat insgesamt sehr viel Freude bereitet – wann ist man schonmal mit jemandem fast 36 Stunden laufend unterwegs. Zusammen Schritt für Schritt ins Ziel. Einfach. Immer. Weiter.

Zum Schluss noch die harten Fakten (wie von Runalyze ausgegeben):