13. Mai

Der 13. Mai wird dem Pfadsucher immer in Erinnerung bleiben. Genau vor 10 Jahren am 13/05/2007 war es: der erste Marathon!

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War schon eine große Sache damals. Viele gute Erinnerungen – an die Trainings am See, die schöne Lauftruppe während der Vorbereitung und besonders hervorzuheben: die Freundschaft zu Daniel, die uns von da an noch einige Jahre immer wieder zusammen hat laufen und noch ein paar Marathons mehr oder weniger zusammen hat durchstehen lassen.

Und was für ein Lauf war doch dieser erste Marathon damals. Zu dritt auf ähnlichem Niveau in einer Altersklasse angetreten, lag ich lange vorn in diesem Rennen um dann am Ende doch mit meiner noch immer bestehenden PB von 03:21:23 letzter von uns zu werden. Damit war die Zukunft vorgezeichnet. Befreit von der Bürde des Leistungsdrucks, talentfrei und beschämt ging es von da an Schritt für Schritt immer weiter in Richtung Einsamkeit in der Natur. So spricht der einzige Marathon in 2017 mit 07:19:00 Stunden auch eine entsprechend deutliche Sprache. Es ist dieses andauernde Gefühl als würd man ständig bergauf und gegen den Strom laufen…

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Das Laufen beginnt eben mittlerweile dort, wo der Sport lange aufgehört hat :)!

Breaking News.

Ok, sie haben es wirklich versucht. Ein größerer Sportartikelhersteller, 3 Superathleten, ein Formel 1-Kurs, High-Tech so weit das Auge reicht und eine riesige PR-Aktion. Geholfen hat es freilich nichts. Das Ziel – den Marathon unter zwei Stunden laufen zu lassen – wurde um 25 Sekunden verfehlt. Und nicht nur das: die von Eliud Kipchoge gelaufene Zeit wird noch nicht einmal der offizielle Rekord. Zu künstlich alles.

Schade, dass die Leistung aller Läufer durch dieses „Drama“ drumherum in den Hintergrund gerückt ist. Einseitige Berichterstattung, vorgefertigte Interview und eine sportliche Höchstleistung, die lediglich an Zahlen gemessen wurde. Mehr gab es nicht zu sehen.

Mit einer Menschheit, die nach und nach ihre Lauf-Gene gerade durch des Streben nach Höher-Schneller-Weiter dabei fast unbemerkt immer weiter abschaltet bleibe ich bei der mehr oder weniger gewagten These: einen offiziellen Weltrekord auf 42195 Metern unter zwei Stunden werde ich nicht mehr erleben. Und wenn ich nicht, dann mein Sohn schon gar nicht. Obwohl ich ihm den Zahn vielleicht nicht vor der vollen Entfaltung seines eventuell vorhandenen Talents ziehen sollte …

Mit der Legende um den ersten, tödlich geendeten Marathon angefangen hat diese Distanz schon immer Menschen bewegt und außergewöhnlich stark motiviert. Ich finde diese Distanz sollte man nicht ins Labor stellen – aus welchen Beweggründen auch immer. Von mir aus in Berlin vor abertausenden von Fans oder auch irgendwo im Dreck. Wenn ein neuer Weltrekord, dann doch bitte im echten Wettstreit mit einer echten Geschichte dahinter. Und nicht jeden Schallmauer muss durchbrochen werden.

Nichts Menschliches ist mir fremd – Seilersee ´17

4 Stühle, 2 Tische, 5 Taschen und ein Zelt. Das war die Basis. Supportet von zwei Autos auf dem Parkplatz. Es war wieder Zeit für die 24h am Seilersee. Warum genau zurückkehren zu einem 24h Lauf ? Dafür gibt es einige gute Gründe und ein paar davon haben direkt mit der Organisation und dem Charakter der Veranstaltung in Iserlohn zu tun. Daher vorab: ein großes Lob an alle Organisatoren, Sponsoren und Helfer am Seilersee. Die Verpflegung, die Beleuchtung, die lieben Helfer, das Massagezelt… – ihr habt euch zurecht einen Kultstatus unter den Läufern erworben. Danke für den unermüdlichen Einsatz für uns Gäste.

Auf der Hinfahrt von Aachen nach Iserlohn noch schnell den letztes Wochenende beim Kölnpfad-Teilstück-Erkundungslauf kennen gelernten neuen Lauffreund in Köln aufgegabelt und in Iserlohn direkt wie vorher verabredet mit dem Dürener Chaos Ultra Team zusammengetroffen, gehörten zu den oben aufgezählten Gegenständen also genau 5 Läufer. Ein solch gemeinsamer Anlaufpunkt bei einem Rundenevent ist so etwas wie ein kleines Zuhause und obwohl wir in einer noch nie dagewesenen Konstellation zusammen „wohnten“ funktionierte die WG sehr gut. Überhaupt ist die „Zeltstadt Iserlohn“ ein sehr schöner und lebendiger Familientreffpunkt. Wenn nur nicht diese Lauferei auf dem Weg immer beim Quatschen und Grillen stören würde…

Der Pfadsucher kam mit dem eigentlich ungeliebten Format des Eintageslaufs gut zurecht. Besser als die Umstände und die Erfahrungen der Vergangenheit es hätten erahnen lassen. Es bleibt eine immense Herausforderung für den Körper und eine teils unlösbar erscheinende Aufgabe für den Kopf. Und doch ist es jetzt nach Iserlohn ok. Das Format ist verstanden und der Friede ist gemacht. Das hat weder mit guten Leistungen zu tun, noch bedeutet das etwas für die Zukunft – aber ein wenig des Schreckens ist verloren gegangen. Taktikten wurden erprobt die es einfacher machen, Gedanken gedacht die genug Ablenkung bringen.

Besonders in Erinnerung werden das Wiedersehen mit all den Freunden, das Kennenlernen von neuen Läufern, die unzähligen Unterhaltungen und die geteilte Einsamkeit auf der langen Runde in Iserlohn bleiben. Zu hören, wie die Siegerin sich ihr Rennen eingeteilt hat und welche Strategien sie dabei nutzt und trainiert, wie der Viertplatzierte den für ihn ungünstigen Rennverlauf verarbeitet hat und dabei am Ende wieder lachend an der Strecke stand und die Sonntagsmorgensspaziergänger, die partout nicht glauben wollten, dass es ernsthaft Läufer gibt die alleine 24h laufen – es waren schöne Stunden dort am See.

Wenn man uns fünf ergebnistechnisch zusammenfassen mag so nutzten wir mit den Plätzen 3, 5, 15, 60 und ca. 130 die Bandbreite an Möglichkeiten gut aus. Allerdings ist dies immer vor dem Hintergrund der unterschiedlichen persönlichen Zielsetzungen zu betrachten und auch tatsächlich nicht weiter wichtig. All die anderen genannten Gründe machen einen Aufenthalt in Iserlohn immer zu einem Erlebnis.

Was den Pfadsucher betrifft so lehrt das 24h Laufen vor allem Respekt und Demut – vor der eigenen Leistung und vor der Leistung der Freunde. Und es gab wirklich großen Sport zu sehen und wirklich spannende Entscheidungen zu erleben. Auf dieser Strecke die wohl nur von einem Profi (der Siegerin) als „abwechslungsreich“ beschrieben werden darf (wer über 120 Mal die Runde gedreht hat muss einfach Recht haben).

Die angekündigte, erlaufene Spende des Pfadsuchers wird auf eine gerade Summe aufgerundet und geht heute raus an Peter.

(T)raumzeit again. Seilersee 2017.

Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.

A. Einstein

Die ersten sechs Stunden ist es ein Lauf.

Die nächsten sechs Stunden ist der Moment des ersten Hochs gefolgt von einem zähen Ringen.

Die dritten sechs Stunden entscheiden über alles. Hauptsächlich über Sieg und Niederlage, aber eigentlich über Gut und Böse. Der Ofen auf dem man sitzt ist jedenfalls knalleheiß.

Die letzten sechs Stunden beginnen mit schierem Sein. Gefolgt von Hoffnung. Wachsendem Glück. Bis zu dem Punkt an dem man zu wenig Zeit hat weil es wieder läuft.

Und dann ist es vorbei.


Verfolgt das Geschehen unter: http://my.raceresult.com/53501/results?lang=de

Tut Gutes: hier entlang!

24h Iserlohn Seilersee – für die Kids!

In ziemlich genau 168 Stunden starten die 24h am Seilersee in Iserlohn. Auf einem der letzten Läufe kam mir die Idee, mich noch etwas zusätzlich zu motivieren und dabei noch etwas Gutes zu tun. Peter Borsdorff ist seit vielen Jahren in der Region Düren unterwegs um mit seiner Aktion „Running for Kids“ Spenden zu sammeln um Kindern in der Region die es gut gebrauchen können damit etwas Gutes zu tun. Vor ein paar Tagen hat er die Aktion „Happy Ferientag“ gestartet. Find ich eine super Idee. Und passt gut als Motto für einen 24h-Lauf.

Für jede Runde (knapp 1,8 km) die ich in Iserlohn laufe gehen 20 Cent an Peter für die Ferientag Aktion. Für jede Runde die der VPsucher läuft leg ich nochmal 20 Cent drauf. Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist!

Mag noch wer einsteigen? Könnt ihr ja hier über die Kommentare kundtun. Ihr könnt Peter natürlich auch gern direkt unterstützen. Unter den Links oben findet ihr die entsprechenden Kontonummern. Seid euch sicher, dass das Geld ankommt.

Meine bleibendsten Erinnerungen an Peter sind die folgenden zwei:

  • Wie er mir nach dem Vennlauf in Mützenich im Ziel mal nach einer Unterhaltung über mein Laufprogramm gesagt hat: „Eine Woche nach einem langen Lauf läuft man keinen schnelleren Halbmarathon“. 🙂 Recht hatte er. Irgendwie geht mir das nicht aus dem Kopf und bei jeder „dummen“ Laufaktion seitdem muss ich immer denken: Oh oh – was würd Peter wohl dazu sagen…
  • Dazu kommt noch sein wie immer brillianter VP beim Monschau Ultramarathon. 2016 war er für mich aufgrund unserer etwas längeren Anreise im Kopf lange das eigentliche Ziel. Ich wusste, wenn ich es bis dahin geschafft habe, gehen die letzten 14 km auch noch. Und dann auch noch die perfekte Verpflegung…

Lauf weiter für die Kids, Peter!

Nichtstun ist …

… auch mal ganz schön. Die Plakate die mittlerweile wieder draußen an den Wänden hängen sagen zwar etwas anderes, aber wir sind uns da ziemlich sicher. Wenn nicht nur immer so furchtbar viel zu tun wäre. Hier ein kleines Update, was als nächstes so ansteht:

Anderthalb Wochen nach dem Hermannsweg, an dessen Berichten wir noch dran sind (versprochen), gilt es den Blick nach vorne zu richten. Der VPsucher ist ab morgen schon wieder 8 Tage auf dem Rheinsteig für und mit laufendhelfen.de unterwegs. Einem Lauf dem er sehr verbunden ist und in dessen Organisation er auch langsam mit einsteigt. Das gesamte Pfadsucher-Team wird dann Ende April in Iserlohn am Seilersee ein paar Stunden unterwegs sein. Letztes Jahr hatten wir dort eine Traumzeit – mal sehen was es dieses Jahr so gibt. Ein paar Freunde werden auch da sein, wird also sicher schön. Ende Mai ist dann mit Rund um Aachen (wir empfehlen unbedingt mitzukommen – ein wunderbares Event) plus einem weiteren Lauf (noch nicht gemeldet) ein weiteres laufintensives Wochenende geplant, bevor es Ende Juni am Wochenede nach der kürzesten Nacht nach Sibbesse zum zu unserem zweiten Versuch beim STUNT100 geht. Dort gibt es mittlerweile auch eine Starterliste und wie ihr sehen könnt, sind noch einige Plätze zu vergeben. Mehr als es euch wärmstens ans Herz legen können wir nicht. Nach der mit Sicherheit kürzesten (Erholungs-)Woche geht es dann Anfang Juli nicht weit weg von Aachen zum Kölnpfad vom lieben Tom und dem lieben Thorsten. Achja, weil sich der VPsucher angesichts dieses Plans fürs erste Halbjahr gedacht hat: da geht noch mehr, ist er zwischendrin noch mit Helmut auf dem Eifelsteig ein wenig laufen.

Von den Strapazen müssen wir uns dann sicher etwas erholen. Im August sind wir traditionell in Monschau anzutreffen. Ob wir denselben Unfug machen wie letztes Jahr, wissen wir jetzt noch nicht. Im September ist ein noch nicht abschließend geplanter Abstecher zu der Wildkatze geplant und im Oktober ist der VPsucher auf dem Weinsteig unterwegs.

Neu dazu gekommen ist in den letzten Tagen unser gemeinsames Event für den November. Man stelle sich vor zwei Läufer aus den Niederlanden betreiben eine Webseite mit der URL: http://www.acceptnolimits.eu/ und dem Motto: „It´s better to go too far than not far enough“.  Wer würde da nicht hellhörig werden. Und dann dieser Lauf. So versteckt, so klein und so geheimnisvoll: der LEO180. Zwei Finisher bei der Erstausgabe im letzten Jahr. Nur 10 Teilnehmer werden 2017 laufen, Start und Ziel stehen noch nicht genau fest, die Distanz so ungefähr: 190 km. Es geht durch verschiedenste Naturschutzgebiete und der Track wird beschrieben mit „unpaved 90%, foresttracks, horsetracks, grasstracks, sandtracks, mudtracks, singletracks“. Das klingt alles zu schön und zu mies um wahr zu sein. Aber: wir stehen auf der Teilnehmerliste. Wir werden mit Marek und Maarten noch absprechen, wie viel wir über den Lauf schreiben dürfen – aber es wird noch einmal sehr spannend im November. So viel ist sicher!

Zum Schluss dieser Vorschau und dieses Updates möchten wir uns herzlich bei allen bedanken die aufgrund der publik gewordenen Ergebnisse des Barkley Marathons an uns gedacht haben. Wir beglückwünschen und bedauern alle Teilnehmer zutiefst, besonders den einen Finisher und noch viel besonderer die arme Seele, die bei einem 60 Stunden Cutoff 6 Sekunden zu spät war. Ihm wird auf ewig die schönste Laufzeit auf dieser Erde sicher sein: 60:00:06. Freuen wird er sich sicher nie darüber. Überrascht waren wir vor allem von den Leuten, die dabei an uns denken mussten, obwohl wir mit ihnen noch nie über den Lauf gesprochen hatten. Dazu fünf Dinge:

  1. Wir können nicht bis 60 zählen.
  2. Wir sind weder jung noch anmaßend.
  3. Wir stehen nicht auf Blasmusik.
  4. Wir haben Angst vor Schranken.
  5. Unsere Tankanzeige steht ständig auf E.

Alles exzellent also.

Hermannsweg: Etappe 8

Die letzte Etappe führte uns von Detmold zum Lippischen Velmerstot. Schöner als wir und klüger beschreibt es vermutlich der Wanderkompass, was uns aber nicht davon abhalten soll, selbst unseren Senf dazuzugeben:

Auf der letzten 17 km-Etappe sind wir noch einmal an einigen landschaftlichen Highlights vorbeigekommen. Besonders hervorzuheben sind dabei sicherlich die Externsteine!


Mittlerweile beide sehr entkräftet sehnten wir nun das Ende des Hermannswegs herbei. Die eine GPS Uhr zeigte 169 km das andere Gerät knapp 165 km. In jedem Fall der erste 100 Meiler in 2017 und das zu zweit und beinahe autark. Der VP Sucher hat mit dieser Tour bis auf wenige 100 Meter seine 661-Challenge abgeschlossen. Bei 5 verbleibenden Tagen im März eine beachtliche Leistung! Wir waren 30 Stunden und 20 Minuten nonstop draußen unterwegs. Es ist ein wunderbarer Wanderweg und wir werden sicherlich wenn wir ausgeruht sind ein paar Worte darüber verlieren. Auffällig war, dass wir ganz zu zweit allein über diese lange Zeit tadellos funktioniert haben und den Spaß nie verloren haben. Die schweren Momente des anderen richtig zu deuten, ist dabei genau so wichtig wie dezent lenkend einzugreifen. Wir hoffen euch hat diese „etwas näher dran sein“ gefallen und wir möchten uns mit einem Tipp ins Bett verabschieden: Nickerchen im März nachts auf Bänken längs von Höhen/Kammwegen ist möglich aber nicht komfortabel und erholsam!


Ist das DNF auch noch so nah – einfach weiter machen und es wird wieder wunderbar!

Hermannsweg: Etappe 7

Die siebte Etappe führte uns von Oerlinghausen nach Detmold. Schöner als wir und klüger beschreibt es vermutlich der Wanderkompass, was uns aber nicht davon abhalten soll, selbst unseren Senf dazuzugeben:


Wir haben uns bemüht so viel Spaß wie möglich zu haben jenseits der 24h. Und hier ist er, der einzig wahre: Hermann the German!


Wir sind einen aberwitzig langen und anstrengenden Weg gegangen um zu ihm zu gelangen!

Hermannsweg: Etappe 6

Die sechste Etappe führte uns von Bielefeld, das es erstaunlicherweise doch gab, nach Oerlinghausen. Schöner als wir und klüger beschreibt es vermutlich der Wanderkompass, was uns aber nicht davon abhalten soll, selbst unseren Senf dazuzugeben:

Über diese Etappe wollen wir lieber schweigen und auf Symbolbilder verzichten. Insgesamt war die Nacht zu lang, zu dunkel und zu kalt und die Bänke kaum zum schlafen geeignet. Gott sei dank war sie darüber hinaus schlecht ausgeschildert. Aber naja wir sind beide noch so zu 20% bei Bewusstsein und mehr oder weniger noch im Lauf. 

Hermannsweg: Etappe 5

Die fünfte Etappe führte uns von Borgholzhausen nach Bielefeld. Schöner als wir und klüger beschreibt es vermutlich der Wanderkompass, was uns aber nicht davon abhalten soll, selbst unseren Senf dazuzugeben:

Der Pfadsucher quält sich einigermaßen. Der Durchschnittspace ist unter 5kmh gefallen. Wir beraten jetzt ergebnisoffen darüber ob und wie es weiter geht.