Das Wochenende

Die Rur ist ja leider nicht in ihrer ganzen Länge bezwungen worden – doch auch so waren die 93 km ein schöner langer Trainingslauf. Der dritte Lauf in 2018 mit annähernd 100 km. Die TorTour wartet mit ihren 230 km ja nicht mehr allzu lange und so gilt es gerade jetzt: dran bleiben und die mühsam aufgebaute Basis weiter zu stärken.

Das kommende Wochenende soll daher den vierten langen Lauf in 2018 bringen. Dazu gibt es einen sehr schönen Plan: Samstag früh aufstehen, zum Zug eilen, nach Heilbronn fahren, dort zwei Stunden zu spät zum 1. zweiten 24h Lauf in Heilbronn antreten, in den dann noch verbleibenden 22h einige km laufen und mit dem Zug am Sonntag wieder zurück. Das wird bestimmt ein großer Spaß. Wenn es perfekt läuft wird es dreistellig. Da aber aus der vollen Arbeitsbelastung heraus und, wenn man den Vorhersagen trauen darf, bei richtig winterlichen Bedingungen gelaufen wird – schauen wir mal.

Vielleicht gibt es von unterwegs ein paar Updates.

Ist am Wochenende also erstmal unterwegs: der Pfadsucher.

Die halbe Rur

Der Plan war elegant. Mal wieder einen Fluss ablaufen. Dieses Mal hatten wir uns die Rur ausgesucht. An sich ist der Fluss ca. 164 km lang, hatte der Track ca. 177 km.

 

Start war am Samstag um 09 Uhr. Was am Samstag Morgen in Aachen noch wie eine sehr dünne Schneedecke aussah, entpuppte sich 500 m höher im Hohen Venn als durchaus winterlicher Bodenbelag. Die ersten 40 km durch Monschau nach Einruhr waren daher auch sehr kräftezehrend. Was als Radwege mit Asphalt für ein einfaches „Rollen lassen“ geplant war, präsentierte sich als tief verschneite, knubbelige und teils gut vereiste Wege.

Aber dafür war das Wunder der Landschaft gerade auf den ersten km und den Wegen im Hohen Venn unwahrscheinlich atemberaubend. Da die Wege kaum zu erkennen waren dort oben, waren wir auch mehr oder weniger freiwillig sogar zweimal sage und schreibe auf der Rur unterwegs. Das Eis hat getragen.

Zu sechst gestartet, lichtete sich das Feld geplant wie ungeplant recht schnell. Vom geplanten Track sind wir ob der Bedingungen auch das ein oder andere Mal abgewichen – immer auf der Suche nach etwas laufbareren Wegen. Super verpflegt wurden wir auch noch. Alex und auch Stefan haben sich aufopferungsvoll um uns gekümmert und haben uns so das Laufen sehr erleichtert. Versorgt wurden wir bei km 40, 60, und ab da alle 5-7 km! Genial – vielen Dank euch beiden! Ein Königreich für einen warmen Kaffee und viele Leckereien. Darüber hinaus hat Alex die Etappenläufer versorgt und sogar bis nach Aachen gefahren – ganz stark!

Ab km 60 waren aus den sechs Startern zwei geworden und es war dort schon klar, dass es dann keinen Ansturm auf Roermond geben würde. Es hätte für den Pfadsucher bedeutet ab km 90 (Düren) alleine Richtung Roermond weiter zu machen. Das erschien nicht sehr clever und ob der zunehmenden Glätte auch wenig sinnig. Die vergangenen Wochen mit wenig Kilometern und einer dicken Erkältung ließen die Vernunft endgültig gewinnen. Damit wurden die letzten 30 km nach Düren dann zu einem überschaubaren Countdown, auch wenn wir das Tempo dann doch noch so nach oben angepasst bzw. gehalten haben, dass der Einlauf in Düren am Ende eine große Erlösung war.

Dem Nationalpark-Infopunkt in Zerkall haben wir dann aber doch noch Hallo gesagt – zu viele schöne Erinnerungen rund um den PussyRun verbinden uns damit.

Nationalpark Infopunkt Zerkall – PussyRun Headquater

Ab in den Zug nach Aachen und gut ist.

93 km in 13:18 h sind doch auch ein schöner Trainingslauf. Roermond läuft uns ja nicht weg. Eine laue Sommernacht sollte es dann etwas einfacher machen die Rur zu bezwingen – wir kommen wieder. Danke an alle Mitläufer, besonders an Desiree für die letzten 30 km und an unsere Edelsupporter Alex und Stefan!

Stefan hat sogar ein Video von unserem Rur-Versuch gedreht! Sehr schön!

 

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Pfadsucher.com

Wir sind u(n/m)gezogen. Aus dem alten pfadsucher.wordpress.com wird das neue pfadsucher.com!

Dafür gibt es einige Gründe – im Wesentlichen möchten wir euch in Zukunft mehr Spielereien anbieten können!

Doch auch das muss schon wieder warten – der nächste Lauf scharrt schon mit den Hufen!

Vielleicht hört ihr ja von uns?!

Seid fleissig und ändert eure Abonnements – wir würden uns freuen. Ihr habt uns noch nicht abonniert? In der Seitenleiste geht das sehr einfach!

 

About Running

Mit der Zeit verändert sich der Blick auf das Laufen.

Langsam verblassen in der Erinnerung die bangen Stunden vor den ersten langen Distanzen; die Sorgen um das „ist es überhaupt möglich“, um das „an was muss ich alles denken“. Das bedeutet keinesfalls, dass eine saubere Planung für manche Touren nicht auch heute noch essentiell ist und mit viel Sorgfalt begangen wird. Aber es ist weniger hektisch. Die Handgriffe sind routiniert. Der Schrecken der durch äußere Unwägbarkeiten oder individuelle Fehler schnell präsent sein kann, hat etwas an Kraft verloren.

Es ist beim Laufen ein Tempo (wenn auch ein eher gemütliches) und eine Einstellung gefunden, die ein Gegengewicht zu dem körperlichen und seelischen Stress bildet, der mit einem sehr langen Lauf zwangsläufig einhergeht. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. In diesem Wohlfühlbereich lassen sich auch lange Distanzen laufen, ohne weit über die gefühlten körperlichen Grenzen gehen zu müssen. Die Regenerationszeit verkürzt sich auf ein Minimum verglichen mit dem, was früher zu erdulden war. Der Tag nach einem 100 km-Lauf ist vom Gefühl her meist schon wieder laufbar. Auch wenn der Drang danach nicht zu groß ist – die seelische Erschöpfung ist nach wie vor vorhanden.

Laufen auf den langen Strecken bleibt ein Bewegen zwischen den Welten. Obwohl manche Distanzen zu Beginn unfassbar weit und unerreichbar scheinen – so ist doch auch irgendwo im Hinterkopf die Gewissheit, dass es gehen könnte. Obwohl die Nächte noch immer endlos sind, wächst ein Vertrauen, dass doch sehr oft die Sonne tatsächlich wieder aufgehen könnte. Es klappt nicht jedes Mal, aber es hat dann doch auch schon einige Male geklappt.

Das Erreichen des Ziels bei lange Laufen ist und bleibt ein Drahtseilakt. Man ist doch immer ein Stück gefangen zwischen guten und schlechten Tagen, guten und schlechten Strategien und Entscheidungen – sowohl in der Vorbereitung als auch im Rennen selbst. Wenn man sich aber für einen Moment auf den Boden legt (wörtlich nehmen sollte man dies nur bei Läufen im Sommer – besonders hervorragend funktioniert dies mit guten Freunden auf dem Külf beim STUNT100) und sich dieses Seil etwas genauer anschaut so sieht man, dass es tatsächlich nicht mehr so dünn erscheint wie es zweifelsohne am Anfang der ganzen Lauferei mal erschien. Es ist zusammengesetzt aus vielen kleinen Fasern, die helfen können Vertrauen in die eigene Kraft und das eigene Leistungsvermögen aufzubauen. Es scheint fast mit jedem absolvierten Balanceakt ein wenig stabiler zu werden. Jede positiv getroffene Entscheidung stärkt, jede negative Situation hilft in mindestens gleichen Maße für die Zukunft. Viel mehr als bei kürzeren Distanzen hilft die so gesammelte Erfahrung und macht zu einem nicht zu unterschätzenden Teil in den entscheidenden Momenten den Unterschied zwischen Scheitern und Ankommen aus.

Viele Ultraläufer berichten vom endlosen Glück, welches hinter dem Schmerz liegt. Von purer Freiheit und dem reinen Flow nach der absoluten Erschöpfung. Davon, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt einfach wieder möglich ist, es laufen zu lassen. Diesen Punkt hat der Pfadsucher noch nicht wirklich gesehen. Vielleicht kommt der Moment eines Tages. Und falls nicht, so tröstet die Gewissheit, dass selbst die längste und schwerste Nacht irgendwann einmal weichen muss und dass der Morgen danach umso schöner sein wird.

Version 2

„The day you stop racing, is the day you win the race“ Bob Marley

mAMa legt euch die Klamotten raus!

mAMA 2018

Wir verweisen auf: http://vilvo.de/diesunddas/?03 und im Speziellen auf Folgendes:

Aus der Kategorie „bei der Geburt getrennt“ ergänzen wir:

ATG Winterlauf Aachen 2017 Inde Trail Pfadsucher

Obwohl diese Stelle intern noch heiß diskutiert wird – wir freuen uns auf Samstag! Was meint ihr denn? Ja oder eher naja?

In jedem Fall – die Wahl der Schuhe ist nur bis zu einem gewissen Grad wichtig. Und am Wochenede wird es kalt. Also denkt an euer kurzen Hosen – die bleiben vielleicht trocken!

mama