FFDTWE #1: Spa – Aachen

Fahrten mit dem letzten Zug machen wir ja bekanntlich gern. Sie haben etwas Endgültiges. Man fährt raus und ist auf sich allein gestellt. Auch dieses Mal haben wir diese Art des Reisens genossen. Ziel war dieses Mal der Bahnhof Spa-Géronstère. Den erreicht man von Aachen aus recht einfach und günstig in 75 Minuten.

Als Start der FFDTWE-Reihe haben wir uns eine Trail-Strecke vorgenommen. FFTDWE #1 führte uns also von oben genanntem Bahnhof (passender Weise am Ende der Bahnstrecke) zurück nach Aachen. Irgendwie muss man ja nach Hause kommen. Showdown also in den blauen Ardennen und im Hohen Venn. Zwei Landschaften die wir sehr schätzen. Sie sind unnachgiebig, brutal, unlaufbar, unfassbar einsam und dabei doch wunderschön.

Wir hatten länger keine Nacht zu zweit mehr und so gab es viel zu bereden. Neben wichtigen Themen wie der Braunkohlekraftwerks-Technik, dem Betrieb von Windrädern, den neuesten Lauf-Geheimtipps und den Pflanzen am Wegesrand haben wir uns Inhalte für Traillaufkurse der Level 1-7 erdacht und nebenbei eine ganze Menge Unfug gequatscht. Bei all dem waren wir uns stets sicher, dass es im Ultratraillauf eigentlich um Leichtigkeit, Eleganz und Schönheit geht. Um das Schweben auf sonnengewärmten Trails, um Geschwindigkeit und um kurzweilige und spektakuläre 4k Videos.

Leider sind wir da keine Experten. Diese strahlende Welt kennen wir nur aus Erzählungen und von YouTube. Während wir also in der einbrechenden Nacht über teils aberwitzig steile Trails in den Ardennen auf-und-ab-stolperten und uns dem nie enden wollenden Aufstieg ins Hohe Venn gehend und stolpernd widmeten, hatten wir schlagartig eine Erkenntnis. Letztlich geht es um die Relevanz des eigenen Tuns. Wir haben endlich verstanden warum uns selbst unsere besten Lauf-Freunde meist allein lassen auf diesen Touren.

Die innere Schönheit und Eleganz von kilometerlange Geröllwegen, von nassen, den Schuh umschlingenden Grastrails hoch oben im Moor, von so zugewachsenen Trails, dass man mehrere Kilometer nur langsam tastend vorwärts kommt, von Nickerchen auf kalten Trails und verlassenen Restaurant-Terrassen, von Trails die sich in der Nacht im Nichts verlieren mit keiner Menschenseele weit und breit und selbstverständlich ohne Mobilfunk-Empfang erschließt sich wohl nicht vielen Menschen. 5,6 km/h sind für die Wenigsten eine annehmbare Trainingsgeschwindigkeit, sich stolpernd, frierend und unterzuckert durch endlose Weiten zu kämpfen ist nicht Jedermanns Sache, sich dem aussichtslosen Kampf gegen Mücken, Bremsen, Zecken, Spinnweben und anderem Zeugs hinzugeben nicht unbedingt eine Leidenschaft von Vielen. So vegetierten wir also vor uns hin dort im finsteren Nichts, ohne Trainingseffekt, in einem Abnutzungskampf, ohne Hoffnung auf ein baldiges Ende so weit weg von Allem wie nur möglich. Es blieb uns also nichts Schönes mehr.

Ach, Moment. Ausser natürlich einem rot-glänzenden Sonnenuntergang, einem milchig-weißen Mondaufgang, einem nahen Himmel voller Sterne und Sternschnuppen, unseren Mondschatten, leuchtenden Augen im schwarzen Wald, einer endlosen blauen Stunde morgens ab 04 Uhr, dem unvergleichlichen Anblick von weißem Nebel in den Mulden unter uns, den ersten Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen und der krassen Schönheit der Natur. Relevanz muss man am Ende dann doch zuerst mit sich selbst aus machen.

Wir möchten diese Momente nicht missen.

Running Riesengebirge

Ich muss sagen – so hässlich war es gar nicht. Für mich als Flachländer bleibt die Beziehung zu den Bergen kompliziert. Ich verstehe und teile zwar die Begeisterung für diese Quälerei und die endlosen Aufstiege. Ich verstehe sogar die sportliche Herausforderung und ich teile in jedem Fall die Liebe für die Ausblicke von weiter oben. Was mir absolut nicht gegeben ist, ist die Kraft bergauf und das Geschick bergab. Trotzdem waren es ein paar wenige schöne und langsame Kilometer in dieser schönen mir bisher unbekannten Gegend des Riesengebirges.

TorTour de Ruhr 2020

2016: Ruhr Hundert (160,9 km):

2018: ULTRAMARATHON (230 km):

2020: Startnummer: 10078 – Bambinilauf (100 km)

2020 ist die letzte verbleibende Distanz an der Ruhr an der Reihe: der Bambinilauf! Es wird sicher schön und angenehm die TorTour de Ruhr an einem Tag abzuhaken. Nicht. Kurze Distanzen verleiten zum rennen. Es gilt wohl noch viel mehr als sonst diszipliniert ans Werk zu gehen.

Es waren in 2016 und 2018 wunderbare Erlebnisse an diesem schönen Fluss. Dinge sind ins Rollen geraten, die sich bisher nicht mehr haben aufhalten lassen. Die Erlebnisse mit den Crews zusammen den Fluss hinab – es war wunderbar. Auf diesem Wege einen tiefen Dank für diese wunderbaren Läufe an unsere Crews und auch diese tolle Veranstaltung. Noch ein (letztes?) Mal will ich an den Fluss um mit den 100 Kilometern quasi von meinem Elternhaus nach Duisburg die Geschichte zu Ende zu schreiben. Wir sehen uns Pfingsten 2020 in Hagen!

From Fry Day ´Til Weak End

Wir wissen, Euch geht es ähnlich. Anstrengender Job, Familie und sonstiger Freizeitstress. Wie soll man da nur die ganzen Lauf-Kilometer unterbringen, die zum Erhalt oder gar zum Ausbau der Form nötig sind? Es wird Zeit die Zeit zwischen dem Ende der Arbeitswoche und dem Beginn des Wochenendes besser zu nutzen. In unregelmäßigen Abständen wird es an Freitagen nach Feierabend kleine Läufe in der Region um Aachen mit dem Pfadsucher-Team geben. Nach dem Abendessen am Freitag nochmal Zigaretten holen gehen, die Nacht nutzen und Samstag morgens/vormittags das Wochenende mit den Lieben beginnen. Das wird sicher kaum auffallen. Das Beste wird sicher der 10 km Lauf am Sonntag. Ne Stunde Joggen am Wochenende und trotzdem gut trainiert.

Wie ihr uns kennt wird es ausschließlich handverlesene Strecken oder auch mal brillante Stundenläufe geben. Immer was fürs Herz und Auge (Nachtsichtbrille empfohlen). Ehrenwort. Den Schwierigkeitsgrad schreiben wir dran. So viel vorab: es wird für alle was dabei sein. Versprochen.

Los geht es am 19.07.2019. Vom Aachener HBF gehts es mit dem Zug in die Ardennen und dann zu Fuß zurück. Das wird vom Schwierigkeitsgrad eher hoch und ist für erfahrene Interessenten gedacht.

Bei all diesen Aktionen handelt es sich ausdrücklich um private Gruppenläufe. Wir haften für Nichts und Niemanden. Es wird zusammen gelaufen (ausgenommen sind Rundenläufe), jeder achtet auf den Anderen und wir haben ein Auge auf die Gruppengröße und Zusammensetzung bei Anmeldung. Ihr könnt Euch sicher sein, dass wir übliche Widrigkeiten wie Gestrüpp, Dornen, keine Wege, Bäche, Flüsse, Geröll, schlechte Witze, akute Abgeschiedenheit und Hoffnungslosigkeit aufbieten werden! Wer sich anmeldet sollte sich mit sowas auskennen und sich entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Strecke komplett autark versorgen können. Navigation zu beherrschen und sich die Strecke im Vorfeld gut anzuschauen (ausgenommen: VPsucher) ist essentiell (falls man sich doch mal aus den Augen verliert). Bei Anmeldung beantworten wir alle Eure Fragen und lassen euch die relevanten Infos zur jeweiligen Veranstaltung zukommen.

Es gibt eine neue Blog-Seite, die jeweils die Detail-Infos zum nächsten Event listet. Der Zugang ist passwortgeschützt. Link und Passwort können bei uns erfragt werden (siehe E-Mail Adresse unten). Es gibt auch eine pfadsucher.com WhatsApp-Gruppe in der die Events diskutiert werden können. Zugang? – E-Mail mit Handynummer an uns!

info.pfadsucher@posteo.de

DNF STUNT100 2019

Man muss sich ehrlich machen mit diesem DNF. Die Kreislaufprobleme die tatsächlich da waren, waren eigentlich überwunden (zumindest hätte sich das in der Nacht wieder gefangen). Der heiße Tag war geschafft und der erste kühlere Wind wehte den Tafelberg hinauf. Alles gut also. Dann direkt der Abbruch. Zu vielschichtig die Überlegungen zu dieser Entscheidung um sich groß darüber auszulassen. Den Laufbericht von Hansi findet ihr hier!

Am Ende zeigt dieser Sport der von viel Leichtigkeit, Schönheit und Eleganz durchzogen ist eine weiter tolle Eigenschaft: Gerechtigkeit. Von echten medizinischen Notfällen abgesehen ist jede Diskussion um ein DNF hinfällig. Es geht niemals um äußere Bedingungen (die hat jeder zu durchstehen), es geht niemals um die Krisen unterwegs (die haben einige zu durchleben) und es geht schon gar nicht um irgendetwas Anders. Man bekommt immer genau das aus einem längeren Lauf heraus, was man verdient.

Entweder man hat es mental und physisch drauf, oder eben nicht. Und erst unter herausfordernden Bedingungen zeigt sich wer ein wirklich Guter ist.

Ein riesiger Dank geht an die Veranstalter und Helfer des STUNT100 – die 3 Sterne 2016, 2017 und 2018 waren ein Traum und bleiben unvergessene Highlights! Bewahrt Euch den Lauf so wie er ist – genau so ist er perfekt! Eine Verbeugung vor den Finishern!


Die Laufliste mit den Läufen >42 km (dort zählen auch private (Gruppen)läufe mit hinein) zählt nun 68 Einträge bei 3 DNFs (4,41 %). 11 Ultras (≥160,9 km) sind darunter.

Und da gerade das erste Halbjahr 2019 gerade rum ist:
1991,2 km bei 94 Laufeinheiten (10,9 km/Tag, 76,6 km/Woche).